Es war der Fund seines Lebens – bis irgendwann doch die Eltern skeptisch wurden: 14.900 Euro in bar hat ein 13-Jähriger in Furth bei München gefunden, die ein 62 Jahre alter Mann mit seiner Tasche dort verloren hatte. Wie die Bundespolizei am Mittwoch in München mitteilte, brachte der Teenager das Geld aber nicht zurück, sondern machte sich mit seiner Clique ein ausschweifend schönes Leben.
Herrenlos lag die Tasche am S-Bahnhof Furth herum, wie das Portal Nordbayern.de berichtet. Der Mann hatte sie zuvor dort vergessen. Als dieser zurückkehrte, fand er zwar seine Tasche wieder – das Kuvert mit dem Bargeld war jedoch verschwunden. Der 13-Jährige habe unmittelbar nach dem Fund zufällig einen Freund getroffen und diesem davon erzählt. Am Ende hätten drei Jungen und zwei Mädchen im Alter von unter 14 Jahren von dem Geld gewusst.
Die Gruppe habe für die Mädchen Ohrringe und Schmuck gekauft, es seien Rucksäcke und sogar ein Elektroroller angeschafft worden. Außerdem habe die Clique Ausflüge zum Bowling und zum Essen gemacht.
Geld an Haltestelle Furth bei München entdeckt
Als bereits die Hälfte des Gelds ausgegeben war, sei den Eltern der Clique aufgefallen, dass ihre Kinder über ihre Verhältnisse lebten. Die Kinder hätten schließlich eingeräumt, das gefundene Geld einfach genommen zu haben.
14 Mal kein unnützes Wissen über das Ehrenamt

Fast 40 Prozent der Deutschen über 14 Jahre sind freiwillig engagiert, hat der Freiwilligensurvey 2019 in einer Umfrage ermittelt. Das Engagement stieg im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2014 und hat seither sein hohes Niveau beibehalten. Gut zwölf Prozent der Deutschen war zwischen 2014 und 2019 in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich tätig, mehr Frauen als Männer. Derzeit sind es je nach Bundesland zwischen sechs acht Prozent.
Ein Großteil der Käufe sei wieder zurückgegeben worden, am Ende hätten aber noch immer tausend bis 2000 Euro gefehlt. Dieses Geld legten die Eltern zusammen und gaben es zusammen mit ihren reumütigen Kindern in Unterhaching bei der Polizei ab.

Der Mann aus Sauerlach, der das verlorene Geld nach eigenen Angaben bereits abgeschrieben hatte, kann sein Eigentum nun wieder abholen. Strafrechtlich seien die Kinder wegen ihres Alters nicht zu belangen. Zu einem "klärenden Gespräch" über den Fund ihres Lebens seien sie dennoch vorgeladen worden.
Quellen: Nordbayern.de, AFP