Nord-Vietnam Tiger aus Profit geschlachtet

Bei einer Razzia in Hanoi erwartete Polizisten eine Szene des Grauens: Sie erwischten vier Männer dabei, einem Tiger zu zerlegen. Er sollte in einem Kochtopf zu Brei zerkocht und anschließend verkauft werden.

Die Polizei hat in Vietnam vier Kriminelle beim Zerlegen eines Tigers auf frischer Tat gefasst. Den Beamten bot sich ein blutiger Anblick, als sie ein Haus am Stadtrand von Hanoi stürmten: Der Kopf des Tieres lag in der Badewanne und die Beine waren in einer Kühltruhe gestapelt. Drei Männer schnitten unter der Anleitung einer Frau den Kadaver klein, wie Medien berichteten. Laut des Onlineauftritts der vietnamesischen Zeitung "Thanh Nien" soll der Hauptverdächtige gestanden haben, die Tiger aus Myanmar importiert zu haben. Das Knochenmark habe er für umgerechnet 400 US-Dollar pro Gramm verkauft. Die Kriminellen sollen ihr illegales Geschäft bereits seit 2004 betrieben haben.

Tierkadaver werden in Vietnam zu einem Brei zerkocht, der als traditionelle Medizin feilgeboten wird. Der Handel mit Tigern und Tigerprodukten ist nach Angaben der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) verboten. Ein Kilogramm Tigerpaste kann umgerechnet bis zu 4000 Euro einbringen. Die meisten Mittel sind zur Potenzsteigerung gedacht. Die Polizisten fanden auch Elefantenstoßzähne, Hirschköpfe und in zwei großen Kochtöpfen Knochen, die nach Angaben der Hausbesitzerin von Affen stammten. Im August waren in Südvietnam acht Männer zu bis zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil sie einen Tiger aus einem Tierpark gestohlen, erschlagen und dann auf dem Schwarzmarkt angeboten hatten.

DPA
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