Nordrhein-Westfalen Polizei überfährt mit Absicht Katze: "Augenscheinlich nicht mehr zu retten"

Polizeiautos bei einem Einsatz (Symbolbild)
Polizeiautos bei einem Einsatz (Symbolbild)
© Imago Images
Für Tierbesitzer gibt es keinen größeren Horror: Das eigene Haustier streunert draußen herum und wird angefahren. Genau so einen Fall gab es nun in Nordrhein-Westfalen – beteiligt war ausgerechnet die Polizei.

Für Landwirt Patrick D. muss es ein Schock gewesen sein: Als er vor seinem Hof einen Polizeiwagen stehen sah, dachte er zunächst nur an einen Wildunfall. Doch als er näher zu den Polizisten ging, musste er feststellen: Unter dem Polizeiwagen lag seine eigene Hauskatze, tot und überfahren.

Laut einem Bericht der "Bild" hatte ein Passant die Katze bereits verletzt vorgefunden und die Polizei alarmiert. Die handelte aber anders als gewünscht: Statt das Tier zu retten oder mit einem Gnadenschuss zu erlösen, griffen die Polizisten zu einer ungewöhnlichen Maßnahme und überfuhren es gezielt mit ihrem Polizeiauto.

Polizei Lippe: "Tier war augenscheinlich nicht mehr zu retten"

In einer Pressemitteilung schreibt die Polizei Lippe dazu, dass das Tier "augenscheinlich nicht mehr zu retten" war. Die Polizeibeamten vor Ort hätten sich zwar um tierärztliche Hilfe zur Erlösung der Katze bemüht, wegen der Uhrzeit am frühen Morgen gegen 06:30 Uhr allerdings keinen Tierarzt in der Nähe erreicht.

Die Polizisten mussten das Leid der Katze also selbst beenden. Ein Schuss aus der Dienstpistole war aber angeblich "zu gefährlich" – daher entschieden sie sich, in den Dienstwagen zu steigen und das leidende Tier rückwärts zu überfahren. Laut Polizei Lippe steht das Tierwohl bei solchen Fällen "stets im Vordergrund".

Tierschutzbund: Kein sicherer, schneller Tod

Der "Deutsche Tierschutzbund" sieht das laut "Bild" anders: "Durch das Überfahren konnte nicht sichergestellt werden, dass das Tier unter Vermeidung von Schmerzen getötet wird. Diese 'Methode' führt nicht zu einem sicheren, schnellen Tod des Tieres."

Auch Landwirt Patrick D. kann den Vorgang nicht fassen. Er erstattete Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die Beamten. Die Ermittlungen gegen die Beamten laufen nun bei der Staatsanwaltschaft in Detmold.

Quellen:  "Bild", Pressemitteilung, Polizei

tvm

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