Prozess gegen "Maskenmann" Anklage sieht sich bestens vorbereitet

Polizei und Justiz sollen schwere Pannen bei der Suche nach dem "Maskenmann" Martin N. unterlaufen sein. Die Anklage gibt sich trotzdem siegessicher.

Die Staatsanwaltschaft Stade räumt den möglichen Pannen bei den Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Kindermörder Martin N. nicht allzu viel Bedeutung ein. "Wir sind bestens aufgestellt", sagte Behördensprecher Kai Thomas Breas am Montag vor Beginn des Prozesses gegen den als "Maskenmann" bekanntgewordenen Angeklagten. Sollten tatsächlich Akten nicht mehr vorhanden sein, sei das "völlig nebensächlich", sagte Breas der Nachrichtenagentur dpa.

"Wir sprechen über drei Morde und zahlreiche Missbrauchsfälle." Die Staatsanwaltschaft sei zuversichtlich, dem angeklagten Martin N. drei Morde und zahlreiche Missbrauchsfälle nachweisen zu können. Der 40-Jährige muss sich von heute an wegen dreifachen Mordes vor dem Landgericht Stade verantworten.

Der NDR hatte berichtet, Polizei und Staatsanwaltschaft hätten in Bremen und Bremervörde Akten vernichtet, obwohl die entsprechenden Taten zu dem Zeitpunkt noch nicht verjährt gewesen seien. Außerdem habe die Bremer Polizei eine öffentliche Warnung der Bevölkerung abgelehnt, die Eltern in Bremen gefordert hatten, nachdem dort in kurzer Zeit siebenmal Jungen im Stadtteil Lehe missbraucht worden waren. Breas konnte konkret zu diesen Vorwürfen keine Stellungnahme abgeben und verwies auf die Ermittler in Bremen und Bremervörde.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS