Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit sowie Drogenhandels gegen vier Beamte der Justizvollzugsanstalt Sehnde, 21 Gefangene sowie sechs weitere Personen. Am Sonntag seien Zellen und Arbeitsräume des Gefängnisses sowie zehn Privatwohnungen von Beschuldigten durchsucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch.
Drogen und Datenträger beschlagnahmt
200 Polizeibeamte, darunter auch ein Spezialeinsatzkommado, waren im Einsatz. "Es ist ein außergewöhnlicher Fall", sagte der Sprecher. In zwölf Hafträumen seien mutmaßliche Drogen sowie Streckmittel entdeckt worden. Zudem seien außerhalb der JVA 45 Mobiltelefone, 70 Datenträger sowie zahlreiche SIM-Karten beschlagnahmt worden. Die Auswertung der Daten stehe nun an. Als organisierte Kriminalität wollte Eisenhauer den Fall aber zunächst nicht einstufen.

Der Anstoß zu den Ermittlungen sei aus der Anstalt gekommen, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums am Mittwoch. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Die vier beschuldigten JVA-Beamte sind vom Dienst suspendiert worden.