Die heftigsten Schneefälle im März seit Jahren haben am Samstag vor allem in Bayern für Chaos auf den Straßen gesorgt. Auf schneebedeckten Autobahnen steckten vor allem Skiurlauber und Heimkehrer in kilometerlangen Staus fest. Bei Unfällen kamen bis zum Nachmittag mindestens vier Menschen ums Leben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor weiteren starken Schneefällen. Im Alpenraum könnte bis Sonntag ein halber Meter Neuschnee fallen, sagte DWD-Meteorologe Helmut Malewski.
In Unterfranken verzeichnete die Polizei in der Nacht auf der A 3 zwischen den Anschlussstellen Schlüsselfeld und Aschaffenburg einen Stau von zeitweise 16 Kilometer Länge. "Es hat plötzlich heftig geschneit - auf einen Schlag 25 Zentimeter", sagte ein Sprecher der Polizei Würzburg. Da viele Lastwagen, so der Sprecher, aus Kostengründen keine Winterreifen haben, blieben sie an den Steigungen liegen und blockierten den Verkehr. Solch flächendeckende massive Behinderungen habe es bisher noch nie gegeben, erklärte die Polizei in Würzburg.
In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz war die Lage in der Nacht "sehr durchwachsen". Zwar hatte es nach Angaben eines Sprechers des Verkehrswarndienstes kaum noch geschneit, aber durch den Schnee waren die Straßen glatt. Es kam zu kleineren Staus auf den Autobahnen. Viele Lastwagen versuchten die nächstliegenden Raststätten anzufahren. Zahlreiche blieben liegen. Die Raststätten Hunsrück und Wonnegau waren überfüllt. Während die Lage auf den Straßen weiterhin angespannt ist, hat sie sich auf dem Frankfurter Flughafen beruhigt. "Die Situation ist wesentlich besser", sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, nachdem am Freitag mehr als 140 Flüge annulliert werden mussten.
"Ein ganz normaler Winter"
Schuld an dem Schnee-Chaos ist laut DWD das Tief "Xandra", dem noch in der Nacht zum Sonntag das Tief "Yuna" folgt. Vor allem im Süden Baden-Württembergs und Bayerns drohten deshalb weitere Schneemassen, warnte der DWD. Ungewöhnlich seien nicht die so sehr die Schneemengen, sondern der späte Zeitpunkt kurz nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März, erklärte DWD-Meteorologe Malewski. Dennoch sei 2005/2006 insgesamt wohl "ein richtiger normaler Winter, wie ihn viele schon abgeschrieben haben", sagte der Experte.