Ein Gericht in Südafrika hat einen 38-jährigen Mann wegen 90 Vergewaltigungen schuldig gesprochen. Die meisten seiner Opfer waren Kinder, das jüngste von ihnen neun Jahre alt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag erklärte. In einigen Fällen vergewaltigte er mehrere Menschen gleichzeitig und zwang andere Opfer, ihm dabei zuzusehen.
In der vergangenen Woche hatte sich der 38-Jährige in 148 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter neben den 90 Vergewaltigungen auch mehr als 40 Entführungen. Der Angeklagte soll die Verbrechen zwischen 2012 und 2021 in und um Ekurhuleni bei Johannesburg begangen haben.
Südafrikas Präsident erklärt Vergewaltigungen zur "Pandemie" des Landes
Im März vergangenen Jahres wurde er festgenommen, nachdem er versucht hatte, in das Haus eines seiner Opfer zurückzukehren. Das Strafmaß soll Anfang Dezember verkündet werden.
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Zuletzt waren in Südafrika immer wieder Fälle von Vergewaltigungen bekannt geworden. Nach Berichten des Deutschlandfunks waren es Anfang des Jahres durchschnittlich mehr als 100 registrierte Fälle pro Tag. Allerdings wird die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen als sehr hoch eingeschätzt. Präsident Cyril Ramaphosa erklärte vergangene Woche, Sexualstraftaten müssten als größte "Pandemie" des Landes betrachtet werden, es gebe keinen Tag ohne neue Berichte über "schreckliche" Verbrechen.
Quellen: AFP, Deutschlandfunk, Weisser Ring, UN Women