Unglücksflieger

Das Grounding der Boeing 737 Max entwickelt sich immer mehr zum Desaster: Durch den Produktionsstopp verliert der US-Konzern eine Milliarde US-Dollar pro Monat und muss erneut Schulden machen. Das Ende des Flugverbots rückt in weite Ferne.

Die Bombe ist geplatzt: Boeing lässt den Krisen-Jet, durch den bei Abstürzen 346 Menschen ums Leben kamen, nicht weiter bauen. Vorübergehend, wie betont wird. Doch die Boeing 737 ist nicht das einzige Problem des Flugzeugbauers.

Vor sechs Monaten wurde Boeings Verkaufsschlager 737 Max weltweit mit Flugverboten belegt. Zwei Abstürze binnen kurzer Zeit haben das Vertrauen in den Jet tief erschüttert. Noch immer ist unklar, ob und wann die Unglücksflieger wieder abheben dürfen.

Die EASA hat ein neues Problem bei der Boeing 737 MAX aufgedeckt: Bei Notfällen lässt sich der Autopilot nicht schnell genug abschalten. Außerdem hat eine erste Fluggesellschaft ihren Großauftrag für den Problemflieger storniert – zugunsten von Airbus.

Weiterer Vertrauensverlust für Boeing: Der US-Flugzeugbauer soll Teile seiner Softwareentwicklung ins Billiglohnland Indien ausgelagert haben. Doch nicht nur die Boeing 737 Max bereitet Probleme, auch die 787- und 777X-Produktionen sind betroffen.