Unglücksflieger 737 Max Donald Trump gibt Boeing gute Ratschläge, "aber was zur Hölle weiß ich schon"

Boeing 737 Max 8
© AFP
Die "Boeing 737 Max 8" muss vorerst am Boden bleiben. Der Hintergrund ist ein Flugzeugunglück in Äthiopien. Eine brandneue Passagiermaschine vom Typ "Boeing 737 Max 8" stürzt ab. Bereits fünf Monate zuvor verunglückt eine ebenfalls neue Lion-Air-Maschine des gleichen Typs in Indonesien. Die traurige Bilanz: 346 Todesopfer. Nach den Abstürzen ziehen zahlreiche Länder und Fluggesellschaften Konsequenzen. Die Folge: Ein Startverbot für Maschinen des Typs "737 Max 8" – auf unbestimmte Zeit. Neben nationalen Behörden in den Absturzländern und dem US-Verkehrsministerium ermittelt auch das FBI. Bei der "Boeing 737 Max 8" handelt es sich um ein relativ neues Modell. Der Erstflug findet am 29. Januar 2016 statt. Ausgeliefert wird der Flugzeugtyp seit 2017. Bis Ende Januar wurden mehr als  5000 Maschinen dieses Typs bei Boeing bestellt. 376 Flugzeuge wurden bereits ausgeliefert. Die Ursache des erneuten Absturzes ist noch nicht bekannt. Experten befassen sich derzeit mit der Klärung dieser Frage.


"(...) Ein Boeing-Technikteam wird zur Unglücksstelle reisen, um unter Anleitung der äthiopischen und US-amerikanischen Behörden technische Unterstützung zu leisten. " – Boeing, Pressemitteilung 10. März 2019


Nach dem ersten Absturz im Oktober 2018 geben Ermittler an, dass die Piloten Probleme mit dem "Anti-Stalling-System" hatten – einem System, das die Nase des Flugzeuges automatisch absenkt, um einen Strömungsabriss zu verhindern. Nach dem Absturz informiert Boeing Fluggesellschaften über das potenzielle Problem mit dem System. Die Firma kündigt außerdem ein Update für die umstrittene Software an. Obwohl es sich bei den verunglückten Flugzeugen um zwei neue Maschinen handelt, warnen Experten vor verfrühten Schlussfolgerungen:


"Ich hoffe, dass die Leute auf die Ergebnisse der Untersuchungen warten, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen, die auf wenigen Fakten basieren." – Harro Ranter, Flugsicherheitsexperte ggü. wiwo.de


Erst wenn die Unglücksursache geklärt ist, lässt sich sagen, ob es sich bei den Abstürzen um tragische Einzelfälle oder ein generelles Problem mit der "Boeing 737 Max 8" handelt. Die ausgesprochenen Flugverbote sind vorerst eine reine Sicherheitsmaßnahme.
Von Donald Trump lernen, heißt siegen lernen - meint jedenfalls Donald Trump. Und so hat er via Twitter kurz Tipps gegeben, wie man die Unglücksmaschine 737 Max wieder flott kriegen kann. Aber auf ihn hört ja keiner.

US-Präsident Donald Trump hat dem Flugzeugbauer Boeing wegen des weltweiten Startverbots des Mittelstreckenjets 737 Max gute Ratschläge gegeben - natürlich ganz auf seine Art kurz und knapp via Twitter. Süffisant leitete er seine Tipps mit dem Satz ein: "Was weiß ich schon übers Branding, vermutlich nichts (aber ich bin Präsident geworden!)." 

Dann kommt Mr. President zur Sache: "Wenn ich Boeing wäre, würde ich die Boeing 737 Max in Ordnung bringen, ein paar großartige Eigenschaften hinzufügen und dem Flugzeug einen neuen Namen verpassen", schrieb Trump, um gleich danach seine Vorliebe für Superlative auszuleben: "Kein Produkt hat so sehr gelitten wie dieses." Dann schob er hinterher: "Aber nochmal: Was zur Hölle weiß ich schon?"

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Auch Donald Trump hatte Flugverbot angeordnet

An der Flugfähigkeit der 737 Max genannten Neuauflage von Boeings Mittelstreckenjet waren nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten massive Zweifel aufgekommen. Nach den Unglücken binnen weniger Monate hatten Behörden weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt. Auch Trump selbst hatte ein Flugverbot für den US-amerikanischen Luftraum angeordnet.

Die Auslieferung der meistverkauften Modellreihe des US-Konzerns wurde gestoppt. Boeing droht ein anhaltender Imageschaden. Bis zur weiteren Klärung der Unfallursachen sowie Problemen mit einer Steuerungssoftware ist unklar, wie es mit den Fliegern weitergeht. Zuletzt hatte Boeing angekündigt, die Produktion deutlich zu drosseln.

DPA
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