Tugçe-Prozess Anwalt der Familie bezweifelt Aufrichtigkeit von Sanel M.

Er spricht von "floskelhaften Sätzen": Der Anwalt von Tugçes Familie hat Zweifel an der Aussage des Angeklagten Sanel M. Der Oberstaatsanwalt hingegen sieht "erkennbare Reue".

Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 22 Jahre alten Studentin Tugçe hat der Anwalt ihrer Familie Zweifel an der Aufrichtigkeit des Angeklagten geäußert. "Es waren floskelhafte Sätze", sagte Macit Karaahmetoglu als Reaktion auf die Aussage des 18-Jährigen. Oberstaatsanwalt Alexander Homm vertrat am Rande der Verhandlung vor dem Landgericht Darmstadt eine andere Auffassung als der Anwalt: "Die Aussage war von Emotionen und erkennbarer Reue geprägt."

Sanel M. hatte zu Prozessbeginn den Angriff Mitte November vergangenen Jahres in Offenbach eingeräumt. "Ich habe in der Tatnacht der Tugçe eine Ohrfeige gegeben und sie ist dann umgefallen", sagte er. Er äußerte sein Bedauern. "Es tut mir unendlich leid." "Ich habe niemals mit ihrem Tod gerechnet." Der 18-Jährige ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Die Familie von Tugçe tritt als Nebenkläger auf.

DPA
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