U-Boot-Unfall Westliche Spezialgeräte eingetroffen

Bis Samstagabend oder doch bis Sonntag? Weiterhin ist unklar, wie lange der Sauerstoff auf dem auf Grund gelaufenen russischen Tauchboot ausreichen wird. Unterdessen sind auf Kamtschatka westliche Hilfsgeräte eingetroffen.

Zur Rettung der in einem russischen Klein-U-Boot eingeschlossen sieben Seeleute sind am Samstag britische und amerikanische Unterwasserroboter auf die sibirische Halbinsel Kamtschatka geflogen worden. Die Spezialgeräte sollen dabei helfen, das seit Donnerstag in 190 Meter Tiefe festsitzende U-Boot an die Oberfläche zu bekommen. Die Sauerstoffvorräte der Besatzung reichen vermutlich noch bis Samstagabend, wie der stellvertretende Leiter der des Generalstabs der Marine, Admiral Wladimir Pepeljajew, erklärte.

Möglicherweise hätten die Matrosen auch bis zum Sonntag noch Atemluft, sagte Pepeljajew. Wie viel Sauerstoff den sieben Seeleuten bleibt, schien indes niemand genau zu wissen. Das U-Boot ist eigentlich nur für drei Besatzungsmitglieder ausgelegt.

Britische und amerikanische Flugzeug brachten die drei Unterwasserroboter vom Typ Super Skorpion nach Kamtschatka. Die Tauchgeräte sollten sofort zur Pazifikküste gebracht werden. Wie lange der Transport dauert, war zunächst nicht klar.

Das russische Klein-U-Boot "AS-28" hatte sich nach einer Übung am Donnerstag in einem am Meeresboden installierten Antennensystem verfangen, das Medienberichten zufolge mit einem Gewicht von rund 60 Tonnen verankert ist. Rettungskräfte wollten die Anker sprengen, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den Kommandeur der Pazifikflotte, Admiral Viktor Fjodorow. Einzelheiten nannte Interfax nicht. Marinesprecher Igor Dygalo sagte der Nachrichtenagentur AP, das Klein-U-Boot sei an der Antenne bereits 60 Meter Richtung Küste geschleppt worden. Laut Dygalo nahmen die Rettungskräfte gegen 02.15 hiesiger Zeit kurz Kontakt zu der Crew auf. Der Zustand der Matrosen sei "zufrieden stellend".

Die zunächst widersprüchlichen Angaben der russischen Marineführung weckten Erinnerungen an die "Kursk"-Tragödie vor fünf Jahren. Damals starben 118 russische Matrosen in dem U-Boot, nachdem ein Torpedo des Schiffes explodiert war. Die russische Marine gab damals nur sehr zögerlich Informationen weiter und weigerte sich, ausländische Hilfe anzufordern.

Die Tatenlosigkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgte damals für große Wut bei den Betroffenen. Auch bei dem neuen U-Boot-Drama hielt sich der Präsident zunächst zurück. Bis zum Samstagmorgen gab er keine öffentliche Stellungnahme ab. Wie Nachrichtenagenturen berichteten, wollte Verteidigungsminister Sergej Iwanow nach Kamtschatka reisen.

AP
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