In den von der syrischen Armee überrannten Städten Deir al-Zor und Homs haben massive Verhaftungswellen eingesetzt. Allein 1500 Menschen seien im Wohnviertel Garagma in Homs von Geheimdienstbeamten oder Soldaten weggebracht worden, berichteten syrische Aktivisten am Montag.
In der Regel würden die Truppen durch die Straßen ziehen und mit Lautsprechern die Namen der zu Verhaftenden ausrufen. Stellten diese sich nicht von selbst, werde ihr Haus oder ihre Wohnung vom Militär gestürmt.
Die Sicherheitskräfte hatten am Wochenende in Syrien fast 100 Menschen getötet. Die Protesthochburgen Deir al-Zor im Nordosten und Homs im Zentrum des Landes hatten im Mittelpunkt der blutigen Militäraktionen gestanden. Saudi-Arabien kündigte in der Nacht zum Montag überraschend an, seinen Botschafter aus Damaskus zurückzurufen. Der saudische König Abdullah verurteilte die Vorgangsweise des Regimes von Präsident Baschar al-Assad als "inakzeptabel".