Fall bei "Aktenzeichen XY" Ungelöster Cold Case von 1986 – Wer tötete Eveline Höbler?

Fall bei "Aktenzeichen XY": Das Foto zeigt das Opfer Eveline Höbler
Eveline Höbler wurde im Januar 1986 Opfer eines Verbrechens. Am Mittwoch wird der Cold Case in der Sendung  "Aktenzeichen XY" thematisiert.
© Polizei Unterfranken
Vor mehr als 37 Jahren wurde in Unterfranken eine junge Frau getötet. Bis heute ist der Fall ungelöst. Jetzt erhoffen sich die Ermittler durch einen Aufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" neue Hinweise.

Es ist ein Fall, der der Polizei in Bayern bis heute Rätsel aufgibt: Am Freitag, den 24. Januar 1986, findet ein Spaziergänger unweit der Zaunanlage der Balthasar-Neumann-Kaserne am Ortsrand von Veitshöchheim im unterfränkischen Landkreis Würzburg eine Leiche. Schnell stellt sich heraus: Die Tote ist die 24-jährige Evelin Höbler. Sie hatte sich zwei Jahre zuvor scheiden lassen, lebte seitdem allein in einer Wohnung, nur wenige Autominuten entfernt vom Fundort. 

Die junge Frau war am Vortag mit ihrer Freundin im Kino. Dort sahen sie "Quatermain – Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" – mit Richard Chamberlain und Sharon Stone in den Hauptrollen. Gegen 20 Uhr trennten sich ihre Wege am Würzburger Hauptbahnhof. Um kurz vor 21 Uhr stieg sie in den Bus nach Gütersleben. Wie die Polizei später rekonstruiert, muss die junge Frau auch in ihrer Wohnung gewesen sein, diese aber später wieder verlassen haben. In der Wohnung fand man später ihre Geldbörse und ihre Handtasche.

Als sie am Freitagmorgen nicht an ihrem Arbeitsplatz in einer Schokoladenfabrik erschien, wurde sie zunächst nicht vermisst. Sie hatte in den Tagen zuvor über Zahnschmerzen geklagt und ihre Kollegen glaubten nun, dass sie einen Zahnarzt aufgesucht hatte.

Auch mehr als 37 Jahre nach Auffinden ihrer Leiche hat die Polizei noch immer keine heiße Spur. Die Untersuchung der Leiche ergab, dass Eveline Höbler nicht in ihrer Wohnung und auch nicht am späteren Fundort getötet wurde. Der Täter hatte sie zunächst versucht, zu ersticken und sie schließlich durch 30 Messerstiche getötet. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass sie sich Anorak und Sweatshirt ausgezogen hatte, als es zum Angriff kam und der Täter ihr die Kleidung später wieder übergestreift hatte. Vermutlich brachte er ihre Leiche mit dem Auto zum Fundort. Dort fand die Polizei auch ein Asthma-Spray und einen Kugelschreiber aus dem Bauer-Verlag. Zudem fehlt seit der Tat ein rotes Mäppchen, in dem Eveline Höbler ihren Wohnungsschlüssel aufbewahrte.

Fall am Mittwoch bei "Aktenzeichen XY"

Seit Ende 2022 wird nun in dem Fall wieder intensiver ermittelt. Die Polizisten bewerten unter anderem die Spuren und Asservate aus heutiger Sicht. "Hierbei wurde auch eine vorhandene DNA-Spur des möglichen Täters mit den heutigen Methoden ausgewertet", so ein Polizeisprecher. "Eine Vielzahl an Personen aus dem Umfeld der Getöteten konnte so bereits überprüft und ausgeschlossen werden."

Kann ein Aufruf in der Sendung "Aktenzeichen XY" helfen, den Fall aufzuklären? Darauf hoffen die Ermittler, die den Fall dort am Mittwoch (ab 20.15 Uhr im ZDF) vorstellen. Die Ausstrahlung soll zudem auch dazu beitragen, mögliche Zeugen, die nicht mehr in der Region leben, zu erreichen. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Würzburg zudem eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Lesen Sie auch: Alfred Hettmer verabschiedet sich von "Aktenzeichen XY". An diesem Mittwoch präsentiert er zum letzten Mal am Ende der ZDF-Sendung die ersten Zuschauerhinweise. Dem stern verriet er aber auch, dass es kein kompletter Abschied ist.

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