Anklage erhoben Schwerverbrecher Thomas Wolf im nächsten Jahr vor Gericht

Entführung, Erpressung, Banküberfälle: Wegen dieser Taten muss sich der Schwerverbrecher Thomas Wolf im kommenden Jahr vor Gericht verantworten.

Entführung, Erpressung, Banküberfälle: Wegen dieser Taten muss sich der Schwerverbrecher Thomas Wolf im kommenden Jahr vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat Anklage gegen den 56-Jährigen wegen erpresserischen Menschenraubs und schwerer räuberischer Erpressung erhoben, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte und einen Bericht des "Wiesbadener Kuriers" bestätigte.

Wolf hatte im März in Wiesbaden die Frau eines Bankangestellten entführt und ein Lösegeld von 1,8 Millionen Euro erpresst. Bereits zuvor hatte er jahrelang die Polizei in Atem gehalten. Erst Ende Mai wurde er nach dem Hinweis einer Frau in Hamburg auf der Reeperbahn festgenommen.

Wolf soll im Jahr 2000 eine Bank in Hamburg überfallen und dabei umgerechnet etwa 256 000 Euro erbeutet haben. Wolf war erst kurz zuvor nach einem Freigang aus einem Gefängnis in Moers (Nordrhein- Westfalen) verschwunden. Zur Anklage kommen soll auch noch ein Banküberfall in den Niederlanden im August 2003. Die niederländischen Behörden hätten eine entsprechende Anfrage gestellt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Laut "Wiesbadener Kurier" könnte der Auftakt des Prozesses im Februar oder März sein. Wolf droht eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren, die zu der noch nicht verbüßten Haft von sechs Jahren hinzukommt. Die Staatsanwaltschaft strebt außerdem eine anschließende Sicherungsverwahrung an. Der 56-Jährige habe eine erhebliche kriminelle Energie bewiesen und sei ein Sicherheitsrisiko.

Wolf hatte nach seiner Flucht aus dem Gefängnis fast acht Jahre mit falscher Identität in Frankfurt gewohnt. Seine Lebensgefährtin wusste laut Polizei nichts von seinen kriminellen Aktivitäten.

Im März brachte Wolf dann die Frau des Bankangestellten in seine Gewalt. Nach seiner Festnahme hatte er zunächst wochenlang über den Verbleib des Lösegelds geschwiegen. Dann führte er die Polizei doch noch zu den Verstecken in Niedersachsen. Die Beamten konnten fast die komplette Summe sicherstellen.

DPA
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