Hat Christina Block ihre Kinder entführen lassen? Das Sorgerechtsdrama in der Steakhaus-Dynastie geht am Landgericht Hamburg in die nächste Runde. Der stern-Newsblog zum Prozess.
Das Scheidungs- und Sorgerechtsdrama in der Hamburger Steakhaus-Dynastie Block erlebt seinen vorläufigen Höhepunkt im Hochsicherheitssaal 237 des Hamburger Landgerichts.
Christina Block, Tochter des Patriarchen und Block-House-Gründers Eugen Block, muss sich hier vor der Justiz verantworten, weil sie den Auftrag erteilt haben soll, zwei ihrer Kinder aus der Obhut des Vaters zu entführen.
Neben fünf weiteren Personen ebenfalls auf der Anklagebank: Blocks Partner, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Beihilfe vor. Block und Delling bestreiten die Vorwürfe.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Eugen Block ist nicht angeklagt.
Alle News zum Block-Prozess in Hamburg
Das Hamburger Landgericht hat bis Weihnachten 37 Prozesstage angesetzt. Ausgang für alle Beteiligten: ungewiss. Der stern hält Sie im Newsblog direkt aus dem Hamburger Strafjustizgebäude und aus der Redaktion in der Hansestadt über alle Entwicklungen des Mammutprozesses auf dem Laufenden:
Wichtige Updates
Kai Müller
Schmutzige Wäsche vor Gericht
Christina Block sitzt ausdruckslos da, während ihr Ex-Mann über die angeblich schmutzige Kleidung und den Gestank der Kinder spricht.
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Kai Müller
Nachdem ihre Kinder Silvester 2023 entführt worden waren, hat Christina Block ihren Sorgerechtsstreit verloren. Was macht so ein Streit psychologisch mit den Kindern (stern+)?
Stephan Hensel warf der Mutter heute ebenfalls vor, die Kinder vernachlässigt zu haben. Sie habe sich nicht um die Hygiene gekümmert. "Man hat es kaum im Auto ausgehalten, weil die Kinder so gestunken haben."
Sie hätten in seinem Haus immer erst einmal geduscht und saubere Kleidung angezogen. Er habe das Jugendamt in Hamburg informiert, es sei aber nichts passiert. Der Sohn habe bei seiner Mutter Sachen von seiner älteren Schwester tragen müssen.
Block hatte alle diese Vorwürfe bei ihrer Aussage bestritten.
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Kai Müller
Vater bekräftigt Gewaltvorwürfe
Stephan Hensel erhob heute erneut Gewaltvorwürfe gegen seine Ex-Frau, wie die Kollegen der Nachrichtenagentur DPA zusammenfassen.
Im August 2021 hätten seine beiden jüngsten Kinder bei einem Wochenendbesuch bei ihm in Dänemark Gewalt geschildert, so Hensel.
Beispielsweise habe die Mutter den Jungen an den Haaren die Treppe hochgezogen, auf den Hinterkopf geschlagen oder eingesperrt. Block hatte die Gewaltvorwürfe in dem Verfahren bereits mehrfach als falsch zurückgewiesen und dem Vater wiederum vorgeworfen, die Kinder manipuliert zu haben.
„Es gab Gewalt im Hause und deshalb wollen sie nicht zurück zur Mutter“
Stephan Hensel über die Gespräche mit seinem Sohn und seiner Tochter 2021
Nebenkläger Stephan Hensel.Georg Wendt / DPA
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Kai Müller
Zwischendrin eine kleine Rückschau: Christina Block steht im Sorgerechtsdrama vor Gericht. Ihr Vater Eugen Block schuf mit Steaks ein Imperium und machte Millionen – die er auch in anderen Geschäftsbereiche steckte.
Gerade hat Blocks Verteidiger Ingo Bott das Wort, wie mir David Holzapfel aus dem Gerichtssaal mitteilt. Bott stellt Stephan Hensel detailliert Fragen, unter anderem zu Familiengerichtsverhandlungen vor einigen Jahren.
Hensel holt weit aus, die Richterin ermahnt ihn, sich kürzer zu fassen. Hensel ist offensichtlich genervt von Botts Fragen, er antwortet betont langsam, einmal lacht er kurz auf.
Rechtsanwalt Ingo Bott neben Christina Block.Christian Charisius / DPA
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Kai Müller
Ich übernehme nun vom Kollegen Yannik Schüller.
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Yannik Schüller
Falls Sie sich wundern, liebe Leser: Man isst gerade zu Mittag. Gegen 14 Uhr soll es weitergehen.
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David Holzapfel
Hensel kann es sich nicht verkneifen, immer wieder schießt er auch gegen seine Ex-Frau Christina. Etwa, als er von mutmaßlich verweigerten Unterhaltszahlungen spricht.
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David Holzapfel
Hensel sagt, seine Kinder hätten Pläne. Johanna, die älteste Tochter, sei gerade in Amerika gewesen und wolle international studieren. Klara wolle aufs Internat. Bei Theo müsse man sehen, er sei noch jung. Hensel sagt:
„Sie haben die Hoffnung und Erwartung, dass das Verfahren ihnen wieder Normalität verschafft“
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Yannik Schüller
Damit unsere Leser einmal sehen, was du siehst: Hier die etwas erhöhte Saalperspektive – Hensel sitzt mit Anwalt Philip von der Meden ganz rechts:
Christian Charisius / DPA
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David Holzapfel
Hallo Yannik,
der Saal ist auch an diesem Tag voll mit Zuschauern und Journalisten. Wir alle lauschen Hensels Ausführungen. Er spricht mit ruhiger Stimme, legt immer wieder kurze Sprechpausen ein. In der Befragung zeichnet Blocks Ex-Mann das Bild von zwei Kindern, die beide auf ihre eigene Weise mit der schwierigen Situation umgehen.
Seine Tochter Klara kämpfe, das Erlebte zu verarbeiten. Ihr Bruder Theo hingegen habe weiterhin Panikattacken – es seien sogar mehr geworden. Hensel meint: "Auch deswegen will sie im Gerichtssaal selbst aussagen."
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Yannik Schüller
David, du bist im Saal. Wie sieht's aus?
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Yannik Schüller
Blocks Ex-Mann: "Die Kinder haben Probleme mit dem Rausgehen"
Es geht los, Stephan Hensel macht seine Aussage.
Die Kinder hätten seit der Silvesternacht Angstzustände und Alpträume, sagt er. Wörtlich: "Die Kinder haben Probleme mit dem Rausgehen." Das sei vor allem in der dunklen Jahreszeit so. Für die ganze Familie sei noch keine Normalität eingetreten. Die Kinder seien aus Sicherheitsgründen in der Schule nicht unter ihrem richtigen Namen angemeldet.
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Yannik Schüller
Einmal ein kurzer Rückblick:
Hensel hatte den Sohn und die Tochter nach einem Wochenendbesuch im August 2021 nicht mehr zur Mutter zurückgebracht. Daraufhin gab das Hanseatische Oberlandesgericht Christina Block das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht und verpflichtete den Vater, die Kinder herauszugeben. Er kam dem nicht nach, und Block konnte ihren Anspruch in Dänemark nicht durchsetzen.
Dann, in der Silvesternacht 2023/24, waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter mutmaßlich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden.
Nach wenigen Tagen mussten sie aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Rückholaktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet. Hensel, der bei der Entführung geschlagen und verletzt wurde, ist Nebenkläger und Zeuge.