Bombendrohung in Dortmund Erpresser wollte technische Fähigkeiten beweisen

Die Sprengsätze am Dortmunder Fußballstadion waren offenbar voll funktionsfähig. Der mutmaßliche Bombenleger wollte angeblich seine technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Die am Dortmunder Fußballstadion entdeckten drei Sprengsätze waren offenbar funktionsfähig. Das berichteten die Nachrichtenmagazine "Spiegel" und "Focus" am Samstag vorab. Bei den drei in der Wohnung des mutmaßlichen Erpressers gefundenen Sprengsätzen fehlte laut "Spiegel" dagegen der Auslösemechanismus. Der 25-jährige Tatverdächtige war am Dienstag festgenommen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann keine Bezüge zu terroristischen oder islamistischen Gruppierungen hat und dass es sich vermutlich um einen Einzeltäter handelt. Nach seiner Festnahme in Köln gab der Mann zu, die Anschlagsszenarien erfunden zu haben.

Laut "Spiegel" wollte der mutmaßliche Bombenleger die am Dortmunder Stadion vergrabenen Sprengsätze offenbar dazu nutzen, seine technischen Fähigkeiten zu beweisen und das Bundeskriminalamt (BKA) zu erpressen. Der Mann aus Krefeld habe sich im Februar per E-Mail an die deutsche Botschaft in Pakistan gewandt und anfangs behauptet, er gehöre einer islamistischen Gruppe an. Die Ermittler konnten dies aber schnell widerlegen. Die Ermittler vermuten laut "Spiegel", dass der Tatverdächtige bereits 2010 erfolglos versucht hatte, die Drogeriemarktkette dm zu erpressen.

Frühere Mitschüler des mutmaßlichen Bombenlegers bezeichneten den 25-Jährigen laut "Focus" als Prahlhans. Der Karlsruher Chemiestudent K. habe sich in Einträgen im Netzwerk studiVZ als Angehöriger einer geheimen Spezialeinheit des Schweizer Bundesheeres bezeichnet. Zu Schulzeiten habe er seine Eltern als Agenten mit Sonderauftrag dargestellt.

AFP
mm/AFP

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