DNA-Test 25 Jahre unschuldig im Knast

In den USA hat ein 48-Jähriger mehr als zwei Jahrzehnte im Gefängnis verbracht. Ein DNA-Test bewies nun seine Unschuld. Sein Fall könnte nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs sein. Dabei sind seit 1989 bereits 200 Inhaftierte mit der Technik entlastet worden.

Zum 200. Mal ist in den USA ein zu Unrecht Verurteilter mit Hilfe von DNA-Tests entlastet und freigesprochen worden. Jerry Miller, 48, hatte eine Haftstrafe von 25 Jahren wegen Vergewaltigung verbüßt und war inzwischen auf Bewährung freigelassen worden. DNA-Tests ergaben, dass er als Täter nicht in Frage kommt.

Die Verfechter einer Änderung im amerikanischen Justizsystem vermuten, dass die 200 Fälle, in denen seit 1989 mit Hilfe der neuen Technologie die Unschuld der Verurteilten festgestellt wurde, nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Sie verweisen darauf, dass sich die ersten 100 Fälle über 13 Jahre erstreckten, sich die Zahl dann aber innerhalb von fünf Jahren verdoppelt habe. Zusammen hätten die Verurteilten bis zu 2475 Jahre in Haft sitzen müssen.

Ein Sprecher der Vereinigung der Bundesanwälte erklärte dagegen, 200 Fälle innerhalb von 18 Jahren stellten in Anbetracht der Millionen Verfahren während dieser Zeit einen verschwindend geringen Prozentsatz dar.

AP
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