In Mexiko ist einer der meistgesuchten Drogenbosse bei einer fast zweistündigen Schießerei mit Matrosen getötet worden. Arturo Beltrán Leyva wurde gemeinsam mit drei weiteren mutmaßlichen Mitgliedern seines Kartells bei einer Razzia in einer Wohnanlage in Cuernavaca erschossen, wie die Marine mitteilte.
Er war als "Boss der Bosse" bekannt und galt als einer der wichtigsten Verdächtigen im mexikanischen Drogenkrieg, dem seit 2006 mehr als 14.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Beltrán Leyvas Kartell soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geliefert haben. Auf seine Ergreifung hatte die mexikanische Regierung eine Belohnung von 2,1 Millionen Dollar (1,4 Millionen Euro) ausgesetzt.
Der letzte Schlag gegen einen ranghohen Drogenboss gelang den Behörden im Jahr 2002, als ein Chef des Tijuana-Kartells von der Polizei erschossen wurde. An der Razzia in einer Wohnanlage in Cuernavaca südlich von Mexiko-Stadt am Mittwoch waren mehr als 200 Einsatzkräfte beteiligt.
Ein fünfter Verdächtiger nahm sich nach Angaben der Marine während der Schießerei das Leben, drei Matrosen wurden verletzt. Die Einsatzkräfte seien von Tür zu Tür gegangen, um die Anwohner in Sicherheit zu bringen, sagte eine Augenzeugin am Telefon.
Beltrán Leyvas Kartell gilt als eines der sechs größten des Landes. Nach US-Angaben ist es für zahlreiche Morde verantwortlich, außerdem sollen die Mitglieder sehr erfolgreich Beamte und Polizisten bestochen haben, die sie vor Razzien warnten. Einer von Beltrán Leyvas Brüdern wurde im Januar vergangenen Jahres festgenommen.