Die Polizei hat im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern eine Frau festgenommen. Sie sitze in Untersuchungshaft, es bestehe der "dringende Tatverdacht des Mordes". Das teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagnachmittag in Rostock mit. Weitere Angaben zu der Verdächtigen wollte Staatsanwalt Harald Nowack mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte der Festgenommenen und die Unschuldsvermutung nicht machen.
Ermittlungen im Fall Fabian aus Güstrow erfolgreich
Den ganzen Donnerstag über durchsuchte die Polizei mehrere Grundstücke, darunter auch eines in Reimershagen (Landkreis Rostock), keine 15 Kilometer vom Leichenfundort und dem Wohnort Fabians entfernt. Dort stellten die Ermittler unter anderem einen Ford-Pick-up sicher und überprüften Zeugenaussagen.
Die öffentlich wahrnehmbaren Ermittlungen hatten jüngst wieder Fahrt aufgenommen. Am Mittwochabend wurde der Fall in der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" präsentiert. Es seien daraufhin zahlreiche "vielversprechende" Hinweise eingegangen, hieß es von der Polizei. Die jetzt erfolgte Festnahme sei jedoch nicht darauf zurückzuführen, so Staatsanwalt Nowack.
Wie die Mordkommission der verdächtigen Frau auf die Spur gekommen ist, wurde nicht mitgeteilt. "Die Verdachtsgründe gegen diese Person ergeben sich aus einer Zusammenschau der bislang ermittelten Indiztatsachen", hieß es vage. Auch zu einem möglichen Motiv für die Gewalttat machte Nowack keine Angaben.
Die Leiche des Jungen wurde vor rund drei Wochen an einem Tümpel in Klein Upahl entdeckt. Vier Tage zuvor, am 10. Oktober 2025, war Fabian von seiner Mutter als vermisst gemeldet worden. Fabian hatte sich an jenem Freitag nicht wohlgefühlt und war daher nicht zur Schule gegangen. Als seine Mutter von der Arbeit nach Hause gekommen war, war ihr Sohn verschwunden. Mehrere Suchaktionen blieben ohne Erfolg.
Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass das Kind bereits am Vormittag seines Verschwindens getötet und anschließend mit einem Auto zu dem Tümpel gefahren wurde. Dort soll der Leichnam zwischen 11 und 15 Uhr in Brand gesteckt worden sein, vermutlich um Spuren zu verschleiern. Die Staatsanwaltschaft gab für die Zeugensuche ein Foto heraus, das das Feuer zeigen soll.
Der Tod des Jungen hatte deutschlandweit für Bestürzung gesorgt.
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