Fall Kachelmann Verteidiger legen Beschwerde gegen Behörden ein

Jörg Kachelmanns Verteidiger werfen den ermittelnden Staatsanwaltschaften "blinden Jagdeifer" auf ihren Mandanten vor. Deshalb haben die Anwälte nun Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die Behörden eingereicht.

Die Anwälte des TV-Wetterexperten Jörg Kachelmann haben Dienstaufsichtsbeschwerden gegen ermittelnde Behörden eingereicht. Der Schweizer ist wegen Vergewaltigung seiner Ex-Freundin angeklagt.

Die Beschwerden richteten sich gegen die Staatsanwaltschaft Mannheim und die Karlsruher Generalstaatsanwaltschaft, bestätigte am Samstag ein Sprecher des Justizministeriums einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Sonntag Aktuell", der Sonntagsausgabe regionaler Tageszeitungen in Süddeutschland. Das Ministerium, das für die im Juni eingereichte Beschwerde gegen die Karlsruher Behörde zuständig ist, habe diese aber bereits als unbegründet abgewiesen. Zum Stand der Beschwerde gegen die Mannheimer Staatsanwaltschaft lagen ihm keine Informationen vor.

Als Begründung für die Dienstaufsichtsbeschwerden hatte Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker gegenüber der "Sonntag Aktuell" erklärt, die Staatsanwaltschaft Mannheim sei "von blindem Jagdeifer auf einen Prominenten gepackt" gewesen. Er und Strafverteidiger Reinhard Birkenstock werfen den Behörden vor, nicht oder zu spät einzelnen Hinweisen nachgegangen zu sein. Sie gehen vom Racheakt einer enttäuschten Geliebten aus.

Kachelmann soll Anfang Februar seine frühere Freundin vergewaltigt und mit einem Messer am Hals verletzt haben. Der Moderator war am 20. März nach der Rückkehr von den Olympischen Winterspielen aus Kanada verhaftet worden. Er hat die Vorwürfe stets bestritten. Vom 6. September an muss sich der Schweizer vor dem Landgericht Mannheim verantworten.

DPA
mlr/DPA

PRODUKTE & TIPPS