Flugzeugentführung Kidnapper verlangen Weiterflug nach Paris

In der Krisenregion Dafur ist ein Flugzeug mit 95 Passagieren an Bord entführt worden. Die Kidnapper verlangen, dass die Maschine nach Frankreich weiterfliegt. Derzeit befindet sich die Boeing 737-200 der privaten Gesellschaft Sunair noch in Libyen. Dort haben es die Entführer abgelehnt, Frauen und Kinder frei zu lassen.

Die Entführer eines sudanesischen Flugzeugs mit 95 Passagieren an Bord haben in der Nacht zum Mittwoch die Forderung nach Freilassung aller Frauen und Kinder an Bord abgelehnt. Zudem durften keine Lebensmittel an Bord gebracht werden. Stattdessen verlangen die Kidnapper, die in Libyen gelandete Maschine aufzutanken. Verhandlungen lehnten sie ab, wie ein Sprecher des libyschen Flughafens Kufra mitteilte. Die zehn Flugzeugentführer wollen den Angaben zufolge nach Frankreich geflogen werden.

Dem Flughafensprecher zufolge gehörten die Kidnapper der Sudanesischen Befreiungsbewegung (SLM) an. Diese in Darfur aktive Rebellengruppe wies jedoch eine Beteiligung an der Entführung zurück. Ein Sprecher sagte in London: "Wir verurteilen diesen Akt."

An Bord der Boeing 737-200 befinden sich 95 Passagiere und Besatzungsmitglieder. Die Maschine der privaten Gesellschaft Sun Air war auf dem Weg von Nyala im Süden von Darfur in die Hauptstadt Khartum, als die Entführer sie in ihrer Gewalt brachten und verlangten, nach Frankreich geflogen zu werden. Stattdessen landete das Flugzeug in der Wüstenoase Kufra im Südosten von Libyen.

Unter den Passagieren befinden sich ehemalige Rebellen, die jetzt der Übergangsregierung in Darfur angehören, teilte ein Behördensprecher in Nyala mit. Ein Sprecher der Rebellengruppe Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit warf der sudanesischen Regierung vor, für die Entführung verantwortlich zu sein. Sie wolle auf diese Weise die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von dem Angriff der Streitkräfte auf das Flüchtlingslager Kalma ablenken. Bei der Militäraktion in dem in der Nähe von Nyala gelegenen Lager wurden am Montag mindestens 33 Menschen getötet.

In Darfur kämpfen mehrere Rebellengruppen afrikanischer Volksgruppen gegen die arabisch dominierte Regierung in Khartum und von ihr unterstützte bewaffnete Gruppen. Dem Konflikt fielen seit 2003 bis zu 300.000 Menschen zum Opfer. 2,5 Millionen wurden aus ihren Wohnorten vertrieben.

AP
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