Für ihren mutigen Einsatz gegen einen schwerbewaffneten Angreifer in einem Thalys-Schnellzug nach Paris sind drei US-Bürger und ein Brite mit dem höchsten französischen Orden geehrt worden. Frankreichs Präsident François Hollande ernannte die vier Männer - unter ihnen zwei US-Soldaten - am Montagvormittag im Pariser Elysée-Palast zu Rittern der französischen Ehrenlegion. Die vier Männer hätten mit ihrem mutigen Einsatz ein wahres "Blutbad" verhindert und dabei ihr eigenes Leben riskiert, sagte der Staatschef bei der Zeremonie im Präsidentenpalast.
"Die Franzosen bewundern Ihren Mut, die Kaltblütigkeit, die sie unter Beweis gestellt haben, die Solidarität, die Ihnen erlaubt hat, mit bloßen Händen - ich betone: mit bloßen Händen - einen Schwerbewaffneten zu überwältigen, der zu allem bereit war", sagte Hollande. "Ihr Heldenmut sollte ein Vorbild für viele sein." Der "Terrorist" habe "genug Waffen und Munition gehabt, um ein furchtbares Blutbad anzurichten", sagte der Präsident. Der 23-jährige US-Soldat Spencer Stone, der 22-jährige Soldat Alek Skarlatos, der 23-jährige US-Student Anthony Sadler und der 62-jährige Brite Chris Norman hatten am Freitag im Thalys von Amsterdam nach Paris den schwer bewaffneten Angreifer Ayoub El Khazzani überwältigt. Stone und ein Passagier wurden schwer verletzt. Der verletzte Passagier soll zu einem späteren Zeitpunkt in die französische Ehrenlegion aufgenommen werden, ebenso wie ein 28-jähriger Franzose, der sich als erster dem Angreifer entgegenstellte und der anonym bleiben will.
Der Angreifer, ein 25-jähriger Marokkaner, war mit einer Kalaschnikow, einer Pistole und einem Teppichmesser in den Zug gestiegen. Die Ermittler vermuten, dass der den Geheimdiensten als Islamist bekannte Mann einen Anschlag verüben wollte. El Khazzani weist dies zurück und spricht von einem versuchten Raub.