Bei einem Amoklauf in einem Krankenhaus in Lörrach sind am Sonntagabend mindestens zwei Menschen getötet und eine weitere Person schwer verletzt worden. Nach Polizeiangaben hatte eine Frau kurz nach 18 Uhr die Klinik betreten und mit einer automatischen Waffe, vermutlich einer Maschinenpistole, um sich geschossen. Sie traf dabei einen Pfleger des Krankenhauses und verletzte einen Polizisten schwer, der sich privat in dem Gebäude aufhielt. Auch auf die alarmierten Einsatzkräfte eröffnete sie das Feuer, ehe sie von den Beamten selbst erschossen wurde.
Die Identität der Frau und das Motiv für das Verbrechen im St. Elisabethen-Krankenhaus sind bislang völlig unklar. Rätsel gibt den Ermittlern auch der Fund zweier Leichen, eine Frau und ein Mädchen, in einem benachbarten Haus auf, in dem es kurz vor der Schießerei eine Explosion gegeben hatte. Ob dieser Vorfall im Zusammenhang zu dem Amoklauf stehe, müsse erst noch ermittelt werden, sagte ein Polizeisprecher. Die Amokläuferin soll jedoch aus dem brennenden Haus gekommen sein.
Das Motiv ist unklar
Das Landeskriminalamt in Stuttgart war gegen 18.15 Uhr alarmiert worden. Bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte und dem Schusswechsel mit der Frau seien dann keine zehn Minuten mehr vergangen, hieß es. "Wir wissen nicht, ob es irgendeine Beziehung zwischen der toten Person und der Täterin gibt", sagte ein Sprecher. Der verletzte Polizist habe einen Kniedurchschuss erlitten.
Der Bereich um das Krankenhaus im Zentrum der Stadt wurde komplett abgeriegelt. Versorgungszelte würden aufgebaut, die Polizei sei mit einem Großaufgebot vor Ort.
Das Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach ist eine katholische Klinik im Zentrum der 50.000-Einwohner-Stadt. Es hat mehr als 220 Betten. Die Klinik mit über 55 Ärzten verfügt unter anderem über ein Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, ein Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe, eine Kinder- und Neugeborenen-Intensivstation und eine Abteilung für Anästhesie. Außerdem gibt es Belegabteilungen der Fachrichtungen Hals-Nasen-Ohren und Urologie. Außerdem gibt es dort seit März ein Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie.