Weil sie ihre Lehrerin mit dem Messer bedroht haben soll, muss sich eine Jugendliche wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht Frankenthal verantworten. Der nicht öffentliche Prozess habe planmäßig begonnen, teilte ein Justizsprecher in der pfälzischen Stadt mit. Details waren wegen des vertraulichen Charakters der Verhandlung zunächst nicht bekannt.
Die 17 Jahre alte Beschuldigte soll Ende Mai im Lehrerzimmer ihrer Realschule in Ludwigshafen eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen haben, "um sie zu töten". Die Lehrerin habe die Attacke abwehren und der 17-Jährigen das Messer aus der Hand schlagen können. Mit Unterstützung weiterer Lehrkräfte sei es gelungen, die Jugendliche zu überwältigen und am Boden zu fixieren.
Prozess inmitten einer größeren Debatte
Bei der Tat in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz soll die Beschuldigte nach Einschätzung der Ermittler wegen einer Schizophrenie schuldunfähig gewesen sein. Sie befindet vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung.
Vor der Großen Jugendkammer sind Fortsetzungstermine bis Mitte Januar angesetzt. Da die Angeklagte zum Tatzeitpunkt minderjährig war, findet die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Parallel zum Prozess läuft in Rheinland-Pfalz eine Debatte um mehr Sicherheit in Schulen. Drei Monate vor der Landtagswahl hat das Thema auch parteipolitisch Relevanz.