Lübecker Polizei zerschlägt Drogenring Stoff im Stoff

Die Methode war genial: Um Kokain aus Paraguay nach Deutschland zu schmuggeln, tränkten die Drogendealer Kleidungsstücke mit dem Rauschgift und schickten sie per Post an ihren Bestimmungsort. Die Lübecker Polizei ist ihnen trotzdem auf die Schliche gekommen.

Lübecker Rauschgiftfahndern ist am Montag ein besonderer Coup gelungen: Bei einer Durchsuchungsaktion an mehreren Orten in der Stadt wurden mehr als 100 Kilogramm Haschisch und vier Kilo Kokain sichergestellt. Gegen 19 Angehörige eines internationalen Drogenhändlerrings wurde Haftbefehl erlassen, 80 weitere Personen sehen einem Strafverfahren entgegen. Die Bande soll Kokain, Marihuana, Haschisch und synthetisches Amphetamin aus Südamerika eingeschleust und in Norddeutschland sowie Berlin verkauft haben. Es geht um Rauschgift im Wert von mehreren Millionen Euro.

Bei ihrem Schmuggel soll die überwiegend deutsche Tätergruppe besonders kreativ vorgegangen sein: Laut Polizeiangaben tränkten sie Kleidung in Paraguay mit Kokain und schickten sie per Post und mit reisenden Kurieren nach Deutschland. Dort wurde der teure Stoff mit Hilfe eines südamerikanischen Chemikers wieder aus den Kleidern "gewaschen".

Die Fahnder waren den Verdächtigen bereits seit Oktober 2010 auf der Spur und hatten sich unter anderem mehrere Wochen lang in Südamerika aufgehalten. Dabei war es ihnen gelungen, die Reisewege der Gruppe sowie deren Geldflüsse zu ermitteln.

jwi (mit AFP)

PRODUKTE & TIPPS