Der TÜV geht davon aus, dass es in Europa noch viel mehr gefährliche Produkte gibt als offiziell registriert werden. Die Zahlen der EU-Kommission seien "nur die Spitze des Eisbergs", teilte das Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV, Klaus Brüggemann, am Donnerstag in Berlin mit. "Da die Behörden (...) nur stichprobenartig kontrollieren, dürfte die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegen." Der TÜV zeigte sich besorgt, dass rund ein Viertel gefährlicher Produkte Spielzeug sei.
Die Gesamtzahl der als gefährlich gemeldeten Produkte hat sich seit Einführung von Rapex vor vier Jahren auf 1993 mehr als vervierfacht. Die meisten Bedenken hatten Verbraucherschützer und Behörden neben Spielzeug bei Bekleidung und Autos, heißt es im ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Rapex-Jahresbericht. Trauriger Rekordhalter bleibt mit weitem Abstand China: Der Anteil des Reichs der Mitte an der Zahl bedenklicher Produkte stieg noch ein Mal um einen Prozentpunkt auf 60 Prozent. EU-Verbraucher- und Gesundheitskommissar John Dalli sieht in den stetig steigenden Warnhinweisen den Beleg für die Effektivität des EU-Systems. Die Mitgliedsstaaten seien sehr auf Sicherheit bedacht. "In den letzten sechs Jahren ist Rapex ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit der der EU-Zusammenarbeit in diesem Bereicht geworden", sagte er.