Brooke Crews sagte vor Gericht aus, ihr Freund William Hoehn habe sie unter Druck gesetzt, weil er sich ein Kind wünschte. Deshalb habe sie eine Schwangerschaft vorgetäuscht, indem sie ihm falsche Ultraschallbilder und gefälschte Schwangerschaftstests zeigte. Aus Angst, dass ihr Freund sie verlassen würde, habe sie unbedingt ein Kind haben wollen, berichtet die Nachrichtenagentur AP aus der Gerichtsverhandlung.
Der Kinderwunsch des Paares endete in einem brutalen Mord, der die Stadt Fargo im Bundesstaat North Dakota nachhaltig erschütterte. Crews gestand, im August 2017 ihre im achten Monat schwangere Nachbarin getötet und dieser deren Baby aus dem Leib geschnitten zu haben. Doch auch ihr Freund war nicht unbeteiligt. Hoehn wusste zwar laut Crews offenbar nichts von dem Plan, half seiner Freundin aber dabei, die Leiche verschwinden zu lassen.
Mord aus Angst, vom Lebensgefährten verlassen zu werden
Crews' Aussage zufolge sei sie im Badezimmer der gemeinsamen Wohnung von Hoehn mit der Leiche entdeckt worden. Er habe ein Seil um den Hals des Opfers geschlungen und gesagt: "Wenn sie noch nicht tot war, ist sie es jetzt." Der Körper der 22-jährigen Frau wurde acht Tage nach ihrem Verschwinden im Red River gefunden.
Ihre Beziehung zu ihrem Freund sei von Gewalt, Drogen und Alkohol geprägt gewesen, sagte Brooke Crews aus. Dennoch habe sie Angst davor gehabt, dass ihr Lebensgefährte sie verlassen würde. Hoehn habe ihr ein Ultimatum gestellt, um ein Baby zu bekommen: "Ich verstand es so, dass ich ein Baby haben musste, egal wie."
Prozessbeobachter erwarten, dass Crews zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit auf eine vorzeitige Freilassung verurteilt wird. Inwieweit Hoehn nicht nur an der Vertuschung, sondern auch an der Planung des Mords beteiligt war, muss noch geklärt werden. Das ungeborene Kind überlebte den grausamen Mord an der Mutter. Es wird nun von Familienmitgliedern großgezogen.
