Eine High-School-Lehrerin, die vor drei Jahren im Riverside County in Kalifornien brutal ermordet wurde, hatte offenbar vor ihrem Tod noch verzweifelt versucht, dem Täter sein Vorhaben auszureden. In den Gerichtsakten befinde sich die Abschrift einer Tonaufnahme, die diese letzten Momente im Leben der 41-Jährigen wiedergeben, berichtet die US-Zeitung "The Desert Sun". Die Tonaufnahme stamme von der Mailbox eines Freundes des mutmaßlichen Mörders, dem Lebensgefährten des Opfers. Der 45-Jährige wird beschuldigt, der Lehrerin aus Palm Desert zwei Tage vor Weihnachten mit einem Teppichmesser die Kehle durchgeschnitten, sie mit einem Auto überfahren und ihren toten Körper auf einem Golfplatz abgeladen zu haben.
Der Angeklagte soll seinen Freund dem Bericht zufolge durch einen "butt call" angewählt haben, also einen unabsichtlichen Anruf durch das Betätigen einer Kurzwahltaste beim Setzen auf ein in der Hosentasche steckendes Mobiltelefon. Ein Großteil des Mitschnitts sei nicht zu verstehen, berichtet die "Desert Sun". Die verständlichen Teile des Gesprächs vermittelten den Eindruck, die 41-Jährige versuche, ihren Freund davon zu überzeugen, dass sie den Notruf wählen und erzählen könnten, sie sei von jemand anderem angegriffen worden.
"Ich bin sicher, wir können uns etwas überlegen"
"Was, wenn ich mit dem Auto irgendwohin fahre und selbst anrufe und sage, dass ich angegriffen wurde?", zitiert die Zeitung das Opfer aus der in den Gerichtsakten niedergeschriebenen Aufnahme. "Würde das funktionieren?" ... "Aber wir können uns auch überlegen etwas zu sagen wie (unverständlich). Ich bin sicher, wir können uns etwas überlegen. Wir sagen es war (unverständlich). Was können wir sagen?" ... "Was willst Du, das ich sage? Was soll ich sagen?"
Die Mailbox-Aufnahme komme zu einem mächtigen Stapel an Beweisen hinzu, den die Staatsanwaltschaft für den anstehenden Prozess gegen den mutmaßlichen Täter vorbereitet habe, schreibt die Zeitung. Zu den weiteren Beweismitteln gehört demnach eine Videoaufnahme, die zeigen soll, wie der 45-Jährige in der Tatnacht mit der Bankkarte des Opfers an einem Automaten Geld abhebt. Außerdem sei der Angeklagte später von der Polizei im Auto des Opfers gefasst worden, und dabei im Besitz des Führerscheins, Mobiltelefons und der Pistole der Lehrerin gewesen. Den Gerichtsakten zufolge solle der Beschuldigte bei seiner Festnahme gesagt haben, dass er auf der Flucht nach Mexiko sei und wisse, dass er "für den Rest seines Lebens ins Gefängnis gehen werde".
