Verdächtige in U-Haft Münchnerin von fünf 19-Jährigen vergewaltigt

Eine junge Frau aus München wurde Opfer einer Massenvergewaltigung. Gleich fünf Männer sollen sich an ihr vergangen haben - alle erst 19 Jahre alt. Ein sechster Mann wird zudem der Hehlerei beschuldigt. 

Eine junge Frau aus München wurde im April dieses Jahres Opfer einer Massenvergewaltigung, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch bestätigte. Bei den fünf mutmaßlichen Vergewaltigern handelt es sich demnach um junge Männer im Alter von 19 Jahren. Ein sechster Mann wird zudem der Hehlerei beschuldigt. Er soll versucht haben Gegenstände, die nach der Vergewaltigung aus der Wohnung des Opfers gestohlen wurden, zu verkaufen.

Die Münchnerin hatte die 19-Jährigen damals nach Auskunft der Ermittler erst kennengelernt. Anschließend seien alle zusammen in die Wohnung der Frau gefahren, um dort gemeinsam Alkohol zu trinken. Am nächsten Tag wachte die 26-Jährige laut Polizei gegen Mittag allein in ihrer Wohnung auf. "Aufgrund von körperlichen Beschwerden bestand für sie der Verdacht, vergewaltigt worden zu sein", hieß es im Polizeibericht. Außerdem fehlten mehrere Kleidungsstücke und Wertgegenstände, darunter ein Laptop. Die junge Frau erstattete Anzeige.

Durchsuchungen in München

Seit Dienstag befinden sich die Beschuldigten in Untersuchungshaft, sagte Staatsanwältin Judith Henkel gegenüber dem stern. Nach einer mehrwöchigen Fahndung konnte die Identität der mutmaßlichen Täter schließlich festgestellt werden. "Es sind keine Flüchtlinge", so Henkel. Die Verdächtigen seien in Deutschland aufgewachsen. Die Nationalitäten seien aber noch nicht endgültig geklärt. Ob sich die Männer sich vor ihrer mutmaßlichen Tat gekannt haben, ist noch nicht bekannt.

Am Dienstag durchsuchten die Ermittler fünf Münchner Wohnungen und ein Anwesen in Sauerlach, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". "Bei den Durchsuchungen wurden Gegenstände sichergestellt, die nun untersucht werden müssen", sagte Henkel dem stern. Wie so oft in Vergewaltigungsfällen gebe es keine Zeugen.  Dass sich der Fall so lange hingezogen hat, liegt laut der Behördensprecherin an den Umständen. "Es war einfach schwierig, die Täter zu ermitteln."

Zur Identität der Verdächtigen machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.

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ivi mit DPA

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