Tödliche Fahrlässigkeit Mädchen stirbt im Kindersitz, während Mutter im Auto Heroin spritzt

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Heroin ist die tödlichste der Rauschdrogen - seit Jahrzehnten führt es die Drogentod-Statistik mit großem Vorsprung an. Der Grund: Opioide, Stoffe die der Droge des Schlafmohns ähnlich sind, kommen von Natur aus im Gehirn vor. Und sie berauschen nicht nur, sie können auch wichtige Funktionen im Nervensystem dämpfen. Etwa das Atemzentrum. Bei einer Überdosis, dem "goldenen Schuss", erlischt der Atemreflex, während der Konsument betäubt ist. Er erstickt.



Wie viele Drogen war Heroin einst ein Medikament. Es gehörte der Firma Bayer und galt als sicheres Schmerz- und Betäubungsmittel. Später entdeckte man das Sucht-Potenzial und verbannte es vom Markt. Weil Heroin also teuer vom Schwarzmarkt kommt, verursacht es eine intensive Beschaffungskriminalität. Außerdem ist seine Reinheit oft unberechenbar. Und: Der Bereich zwischen einer verträglichen und einer lebensgefährlichen Dosis ist viel schmaler als bei anderen Drogen. Der Bedarf steigt mit der Zeit an, der Körper wird tolerant. Zu den größten Risiken gehören auch Infektionen wie HIV und Hepatitis wegen des Gebrauchs von Spritzen. Weil Heroin sowohl psychisch wie physisch schwer abhängig macht, sind die Symptome eines Entzugs oft nur mithilfe von Ersatzdrogen erträglich.

Im US-Bundesstaat New Jersey muss sich eine Frau vor Gericht verantworten, weil sie ihre Tochter unbeaufsichtigt im Auto ließ, während sie selbst Drogen konsumierte. Ihre Sucht wurde dem zweijährigen Mädchen offenbar zum Verhängnis. 

Als Deanna J. am vergangenen Samstagabend den Notruf wählt, ist ihre zweijährige Tochter bereits tot. Die Rettungskräfte finden die Kleine leblos im Auto ihrer Mutter, das in der Auffahrt ihres Hauses in dem Städtchen Alloway Township im Bundesstaat New Jersey parkt. "Es sieht so aus, als ob das Kind für längere Zeit in dem Kindersitz angeschnallt war, während die Mutter sich unter dem Einfluss von Drogen befunden hat", sagte der Staatsanwalt John T. Lenahan am Sonntag laut der lokalen Nachrichtenseite "New Jersey". "Sie hat sich wahrscheinlich selbst in dem Sitz verletzt." Eine ärztliche Untersuchung soll noch die genaue Todesursache klären.

Nach Informationen der Polizei hat sich Deanna J. Heroin gespritzt, während ihre Tochter in einem Kindersitz auf der Rückbank des Autos saß. Danach soll die 39-Jährige zusammen mit dem Kind und unter Drogeneinfluss durch Alloway Township gefahren sein. Schließlich parkte sie offenbar das Auto in ihrer Hauseinfahrt, ließ den Motor und die Heizung laufen und verließ das Fahrzeug für eine unbestimmte Zeit. Ihre Tochter ließ sie dabei laut der Polizei unbeaufsichtigt zurück. 

Deanna J. wird nun wegen schwerer Kindeswohlgefährdung angeklagt und bleibt bis zum Urteil in Untersuchungshaft. Wie die Zeitung "Courier Post" berichtet, wurde die mehrfache Mutter in den vergangenen neun Jahren bereits zwei Mal wegen Vergehen im Zusammenhang mit Vernachlässigung ihrer Kinder verurteilt.

Deanna J. drohen bis zu zehn Jahre Haft

2008 wurde die 39-Jährige wegen Kindesvernachlässigung zu fünf Jahren auf Bewährung verurteilt, nachdem sie ihre damals elf- und zweijährigen Kinder ohne Aufsicht alleine zu Hause gelassen hatte. Sie selbst wurde damals von der Polizei auf einem Parkplatz unter Drogeneinfluss gefunden. Das Sorgerecht wurde ihr damals kurzzeitig entzogen.

2014 wurde Deanna J. erneut verhaftet und zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem sie im unzurechnungsfähigen Zustand in ihrer Wohnung vorgefunden wurde, während ihr Baby unbeaufsichtigt in der Badewanne befand.

Sollte sie dieses Mal erneut schuldig gesprochen werden, drohen ihr bis zu zehn Jahre Gefängnis.

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Warum Heroin die tödlichste aller Drogen ist
ivi

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