Die Polizei in Halle an der Saale widerspricht Medienberichten über eine nächtliche Schießerei im Stadtteil Neustadt. "Bislang liegen keine Hinweise vor, dass scharfe Schusswaffen angewendet wurden", erklärte die Behörde am Dienstagmorgen auf stern-Anfrage.
Vielmehr habe es gegen 22.45 Uhr im Bereich der Saaleaue am Rande des Plattenbaugebiets einen gewaltsamen Streit zwischen zwei größeren Personengruppen gegeben. In dessen Verlauf seien Stich- und Schlagwaffen und offenbar auch eine Schreckschusswaffe eingesetzt worden. "Am Tatort konnte eine geringe Anzahl von Patronenhülsen aufgefunden und sichergestellt werden", hieß es dazu von der Polizei. Diese seien "augenscheinlich" der Schreckschusswaffe zuzuordnen.
Verletzte nach Streit in Halle – Polizei: keine Schießerei
Mehrere Menschen seien bei der Auseinandersetzung verletzt worden. Einige von ihnen sind den Angaben zufolge ins Krankenhaus gekommen, Lebensgefahr bestehe nach derzeitigem Stand jedoch in keinem Fall. Genauere Angaben zu Zahl und Identität der an dem Streit Beteiligten machte die Polizei nicht.
Auch zu den Hintergründen für die eskalierte Gewalt ist noch nichts bekannt. "Im Hinblick auf die andauernden Ermittlungen können weitere Angaben derzeit nicht bekanntgegeben werden", so ein Polizeisprecher. Zurzeit werden ihm zufolge noch Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls vernommen, die Kripo führe die Ermittlungen.
Mehrere Medien hatten am Morgen berichtet, dass es in Halle-Neustadt eine Schießerei gegeben haben soll. Die Polizei war demnach mit einem Großaufgebot im Einsatz, auch ein Hubschrauber kreiste über der 240.000-Einwohnenden-Stadt im Süden Sachsen-Anhalts. Pressefotos zeigten mehrere Autos mit zerstörten Scheiben in der Nähe des Ortes der Auseinandersetzung.

Quellen: Polizeiinspektion Halle, Nachrichtenagentur DPA