Polizistenmord in Lauchhammer Zwei Verdächtige festgenommen

Ein Jahr nach dem Mord an einem Polizisten im brandenburgischen Lauchhammer hat die Polizei am Mittwoch zwei Verdächtige zur Vernehmung vorgeführt.

Ein Jahr nach dem Mord an einem Polizisten im brandenburgischen Lauchhammer hat die Polizei am Mittwoch zwei Verdächtige zur Vernehmung vorgeführt. Dabei soll festgestellt werden, ob sie mit dem Tötungsverbrechen an Polizeihauptkommissar Steffen M. etwas zu tun haben, sagte die Cottbuser Oberstaatsanwältin Petra Hertwig. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung sowie Ermittlungen der Mordkommission hätten zu den beiden Männern aus Sachsen geführt.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Cottbus sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe), die zwei deutschen Staatsangehörigen aus dem sächsischen Gröditz seien im Zusammenhang mit dem Tötungsverbrechen zur polizeilichen Vernehmung bei der Sonderkommission nach Cottbus gebracht worden. Bei den Verdächtigen handelt es sich nach Angaben des Blattes um zwei Russlanddeutsche im Alter von 37 und 28 Jahren. Sie sollen von einem Spezialeinsatzkommando der Brandenburger Polizei am Mittwochmorgen gegen 9.30 Uhr an ihrer Wohnadresse abgeholt worden sein.

Der 46-jährige Polizist Steffen M. war am Abend des 23. November 2009 tot vor seiner Garage in Lauchhammer-Ost gefunden worden. Zu dieser Zeit trug er keine Uniform und war auch nicht im Dienst. Die Leiche wies schwere Stich- und Kopfverletzungen auf. Nach dem Verbrechen flüchteten der oder die Täter mit dem Pkw des Opfers nach Sachsen. An einer Radaranlage zwischen Meißen und Riesa wurde das Fahrzeug mit einem 20- bis 40-jährigen Mann am Steuer geblitzt. Der durch einen Aufprall an einer Böschung beschädigte Pkw wurde einen Tag nach der Tat bei Ortrand in der Nähe der Landesgrenze zu Sachsen gefunden.

Bisher sind bei Polizei und Staatsanwaltschaft über 1.000 Ermittlungshinweise zu dem Verbrechen eingegangen, über 130 Personen wurden vernommen. Bei zwei im März vorübergehend festgenommen Personen aus Lauchhammer hatte sich nach Polizeiangaben der Tatverdacht nicht bestätigt. Sie wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Für die Aufklärung des Mordes haben Justiz- und Innenministerium eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

APN
Mirko Hertrich und Britta Beyer, APN

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