Mit Elektroschocker Richter lässt Angeklagten foltern - und muss selbst vor Gericht

Sein Spitzname ist "Richter Gnadenlos": Der US-Amerikaner Robert Nalley hat einen Angeklagten in einem Prozess als Vorsitzender Richter foltern lassen. Nun musste er dafür selbst vor Gericht - und das nicht zum ersten Mal.

Der US-Amerikaner Robert Nalley darf nach einem Zwischenfall in seinem Gerichtssaal nicht mehr als Richter arbeiten. Weil er einen Angeklagten während einer Verhandlung foltern ließ, wurde er in den Ruhestand geschickt und außerdem zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Das berichtet unter anderem die "Washington Post".

Der Vorfall liegt schon eine Weile zurück: Im Jahr 2014 hatte sich der Angeklagte Delvon King nach einem Waffendelikt in einem Prozess selbst verteidigt, in dem Nalley als Vorsitzende Richter amtierte. King wollte damals die Gesetze der Vereinigten Staaten nicht anerkennen. Als er seinen Standpunkt zur Verteidigung vor Gericht verliest, bekommt Richter Nalley zu viel: Er fordert einen Polizisten im Saal auf, den Angeklagten mit einem Elektroschockgerät zu foltern. Mitten im Satz unterbricht der Richter den lesenden King mit den Worten: "Mr. Sheriff, do it. Use it."

Auf die Worte des Richters hin geht der Sheriff auf den stehenden Angeklagten zu und zieht ihm zunächst den Stuhl weg. Aus gut 60 Zentimetern Entfernung schießt er anschließend mit einer Elektroschockpistole auf King. Damit versetzt er ihm einen 50.000 Volt starken Stromschlag. King bricht laut schreiend und unter Schmerzen zusammen, einige Sekunden lang wälzt er sich auf dem Boden und bleibt dann regungslos liegen. Von der Szene gibt es auch einen Videomitschnitt.

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Das war nicht der erste Vorfall

Nach einer kurzen Pause ließ Richter Nalley die Verhandlung schließlich fortsetzen.

Damit hatte er sich selbst den Spitznamen "Richter Gnadenlos" verdient. Allerdings sollte das Verfahren eines seiner letzten werden. Kurz darauf wurde er vorzeitig in Rente geschickt - bevor er sein eigenes Verfahren bekam.

Schon einmal war Nalley selbst vor Gericht. 2009 hatte er bei einem Auto, das auf seinem präferierten Parkplatz stand, die Luft aus den Reifen gelassen. Die Mitarbeiterin einer Reinigungsfirma hatte ihren Wagen dort abgestellt, um nicht bei Nacht über den gesamten Parkplatz laufen zu müssen.

jen

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