Der Wikileaks-Informant Rudolf Elmer ist am Wochenende in Untersuchungshaft genommen worden. Nach Einschätzung eines Zürcher Gerichts besteht gegen den Ex-Banker ein dringender Tatverdacht, das Schweizer Bankgeheimnis verletzt zu haben. Das Gericht begründete die Maßnahme zudem mit Verdunkelungsgefahr, wie Elmers Anwälte mitteilten. Sie wollen gegen den Entscheid innerhalb der gesetzlichen Frist von zehn Tagen Beschwerde einreichen.
In dem Verfahren geht es um die Weitergabe von Daten an Wikileaks. Am Montag vor einer Woche übergab Elmer auf einer Pressekonferenz Wikileaks-Gründer Julian Assange zwei CDs, auf denen Daten von rund 2000 Kontoinhabern gespeichert sein sollen. Am Mittwochabend war er deswegen an seinem Wohnort in der Nähe von Zürich bereits vorläufig festgenommen worden.
In einem anderen Fall war der frühere Mitarbeiter des Bankhauses Julius Bär am selben Tag wegen Verletzung des Bankgeheimnisses und versuchter Nötigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Bereits 2008 waren Bär-Kundendaten auf der WikiLeaks-Website veröffentlicht worden. Die Zürcher Staatsanwaltschaft verdächtigt Elmer, auch diese Daten geliefert zu haben.