Spektakulärer Mordfall Russen-Schwestern massakrieren Vater mit 36 Messerstichen - jetzt kommen sie aus der Haft frei

Michail Chatschaturjan mit seinen drei Töchtern 
Michail Chatschaturjan mit seinen drei Töchtern 
© Ok.ru
Es ist der spektakulärste Mordfall des Jahres in Russland. Jahrelang soll Michail Chatschaturjan seine drei Töchter misshandelt haben, dann erstachen die Teenager den Vater. Nun kommen die Schwestern aus der Haft frei - zumindest vorläufig.

Der Fall sorgte international für Aufsehen: Mit mindestens 36 Messerstichen sowie Hammerschlägen auf den Kopf sollen die Schwestern Christina, 19 Jahre, Angelina, 18, und Maria, 17, ihren Vater Michail Chatschaturjan im Juli in Moskau getötet haben. Nach dem Massaker meldeten sich die Teenager bei der Polizei und gestanden die Tat. Als Grund gaben sie an, dass ihr Vater sie über Jahre tyrannisiert und misshandelt habe. Seitdem sind der mutmaßliche Mord und das vorausgegangene Familiendrama landesweites Gesprächsthema.

Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax sind die drei Schwestern nun aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Obwohl alle drei weiterhin des Mordes beschuldigt werden, habe ein Moskauer Gericht angeordnet, sie aus der Haft zu entlassen. Bis zum 28. Dezember seien die Schwestern unter eine Art Hausarrest gestellt. Die Schwestern seien in getrennten Wohnungen untergebracht, dürften diese aber tagsüber verlassen. Untereinander dürften die Schwestern keinen Kontakt haben, zudem seien Handys, Internet und Interviews mit der Presse verboten. Sie dürften lediglich mit Anwälten, Ermittlungsbeamten oder medizinischem Personal sprechen.

Haarsträubende Geschichten über den Vater

Trotz der Brutalität der Tat - die Schwestern hatten ihren Vater getötet, als er im Fernsehsessel schlief - sind weite Teile der Öffentlichkeit in Russland auf Seiten der Täterinnen. Sie sehen die jungen Frauen als Opfer ihres tyrannischen Vaters, die letztlich nur den Mord als Ausweg aus ihrem Martyrium gesehen hätten.

Zahlreiche Nachbarn und Bekannte der Familie stützen diese Version mit haarsträubenden Erzählungen über den Vater. So soll der 57-jährige Armenier seine Töchter verprügelt und mit Pfefferspray malträtiert haben und sie mit der Pistole mit dem Tod bedroht haben. Auch Nachbarn und Lehrer der Töchter soll er mit der Waffe bedroht haben, er galt als bekannter Drogendealer. Medienberichten zufolge fand die Polizei nach seinem Tod in der Wohnung eine Sammlung von Waffen, sowie mehrere Kilogramm Kokain.

Seit Anfang August wird gegen die Töchter wegen Mordes ermittelt. Im September kam ein psychiatrisches Gutachten zu dem Schluss, dass die jüngste Schwester zum Zeitpunkt der Tat nicht voll schuldfähig war, die beiden älteren aber schon.

bak

PRODUKTE & TIPPS