Polizeistatistiken Zahl der Morde: London überholt erstmals New York

Ein Tatort im Londoner Stadtviertel Greenwich: Ein 31-Jähriger wurde hier Mitte Juli vergangenen Jahres erstochen
Ein Tatort im Londoner Stadtviertel Greenwich: Ein 31-Jähriger wurde hier Mitte Juli vergangenen Jahres von zwei Männern auf Motorrädern erstochen.
© Rob Powell / DPA
New York war einst berüchtigt für seine hohe Zahl an Gewaltverbrechen. Doch seit vielen Jahren werden immer weniger Menschen im Big Apple ermordet - ganz im Gegensatz zu London.

London hat zum ersten Mal New York bei der Zahl der Morde übertroffen: Im Februar wurden in der britischen Hauptstadt 15 Menschen getötet, in New York gab es 14 Mordopfer, wie aus am Montag veröffentlichten Polizeistatistiken hervorgeht. Im März wurden in London 22 Morde gezählt und damit wiederum einer mehr als in New York. Im bisherigen Jahresschnitt hat allerdings der Big Apple mehr Morde zu verzeichnen als die Metropole an der Themse.

Täter in London zunehmend minderjährig

In den vergangenen drei Jahren war die Zahl der Morde in London um 40 Prozent gestiegen. Die Stadt hat gut 8,9 Millionen Einwohner. New York City, einst berüchtigt für Gewaltverbrechen, konnte die Zahl der Morde seit 1990 um 87 Prozent senken. Dort leben 8,62 Millionen Menschen.

Die Londoner Polizei teilte mit, von den bisher 46 Mordfällen dieses Jahres seien 31 auf Angriffe mit Stichwaffen zurückzuführen. Für die tödlichen Angriffe seien vor allem Einzeltäter und nicht so sehr die organisierte Kriminalität verantwortlich. Die Täter seien zunehmend minderjährig, immer mehr Jugendliche trügen ein Messer bei sich.

Londons Polizeichefin Cressida Dick hatte am Wochenende in der Zeitung "The Times" den sozialen Medien eine Mitschuld gegeben. Sie verharmlosten Gewalt bei Jugendlichen, sagte sie. Die Boulevard-Zeitung "Daily Express" forderte am Montag den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan zu Maßnahmen gegen die grassierende Gewalt auf. "Sadiq, handele jetzt!", lautete die Überschrift über dem Artikel.

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© Domine Jerome/ABACA / Picture Alliance
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