Nach dem Raubüberfall auf einen Supermarkt mit einem Toten in Hannover fahndet die Polizei weiterhin nach dem Täter. Dabei wurden am Freitag auch Spürhunde eingesetzt. Ein Unbekannter hatte am Donnerstagabend die Kassiererin kurz vor Ladenschluss mit einer Waffe bedroht und Geld gefordert. Nach den bisherigen Ermittlungen wurde ein 21 Jahre alter Kunde auf den Überfall aufmerksam und schritt ein. Es kam zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf der 21-Jährige von einem tödlichen Schuss getroffen wurde. Die Leiche des jungen Mannes sollte am Freitag obduziert werden.
"Wir ermitteln wegen Raubmordes", sagte Polizeisprecherin Jenny Mitschke am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Bei dem Überfall wurde ein anderer Mann, der den Supermarkt betreten wollte, schwer verletzt. Unklar ist der Sprecherin zufolge bisher, ob ein Schuss oder mehrere Schüsse fielen. Der 21-Jährige habe offensichtlich versucht, den Täter zu überwältigen. "Zivilcourage ist eine wichtige Sache, aber man sollte sich nicht in große Gefahr bringen", sagte Mitschke.
Zeugen von Notfallseelsorger betreut
Nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" waren während des Überfalls neben der 51 Jahre alten Kassiererin und dem Erschossenen noch eine weitere Mitarbeiterin im Alter von 24 Jahren und zwei Kundinnen in dem Geschäft. Sie seien nach der Tat von einem Notfallseelsorger betreut worden.
Die Polizei warnt immer wieder davor, sich als Zeuge von Straftaten selbst in Gefahr zu bringen. Stattdessen sollten Beobachter Hilfe rufen und sich Details für eine spätere Zeugenaussage merken. Zuletzt hatte der Fall der Studentin Tugce Albayrak für bundesweite Schlagzeilen gesorgt, die beim Versuch zwei Mädchen zu helfen, die belästigt wurden, zu Tode kam.