Überfall in Berlin Geständiger Poker-Räuber aus Gefängnis entlassen

Sein Geständnis und die Aussagen bei der Polizei haben sich gelohnt: Weil er sich nach dem Überfall auf Europas größtes Pokerturnier selbst gestellt und seine Kollegen verpfiffen hat, ist einer der fünf Verdächtigen vorerst aus der Haft entlassen worden.

Einer der fünf mutmaßlichen Berliner Poker- Räuber erhielt am Mittwochvormittag Haftverschonung und wurde aus dem Gefängnis entlassen. Der 21-Jährige, der sich als erster vor rund einer Woche den Ermittlern stellte, habe als Kronzeuge umfassend ausgesagt, erklärte die Staatsanwalt.

Mit einem Strafprozess muss der geständige Räuber zwar weiterhin rechnen. Als Kronzeuge kann er jedoch auf eine verkürzte Gefängnisstrafe hoffen. Die Kronzeugenregelung komme für die Staatsanwaltschaft in diesem Fall infrage, weil der Mann seinen Beitrag zur Aufklärung des Überfalls geleistet habe, so die Staatsanwaltschaft. Die Mindeststrafe sei dann nicht mehr fünf, sondern zwei Jahre Gefängnis. Das rechtfertige die Haftverschonung. Fluchtgefahr oder die Möglichkeit der Vertuschung bestünden auch nicht, weil er alles gestanden habe. "Deswegen ist nicht zu befürchten, dass irgendwas verdunkelt wird."

In der Untersuchungshaft sitzen nun noch vier Männer. Die Bande soll Anfang März ein großes Poker-Turnier im Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz überfallen und 242.000 Euro erbeutet haben. Davon tauchten bisher nur 4000 Euro wieder auf, die einer der festgenommenen Männer ablieferte. Darüber hinaus hat der Kronzeuge angekündigt, seinen Beuteanteil von 40.000 Euro zurückzugeben.

DPA
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