Scott Wellenbach ist wirklich faszinierend. Hört man dem weißhaarigen Kanadier zu, fällt es schwer, ihn nicht zu mögen. Was macht den Mann so besonders? Der 67-Jährige ist praktizierender Buddhist und ein durchaus erfolgreicher Pokerspieler. Schon mehrfach hat er beachtliche Gewinne bei großen Pokerturnieren gewonnen. Selbst hat er davon wohl fast nichts behalten. Nach eigener Aussage spendet er seine Glücksspielgewinne für den guten Zweck.
Mitte Januar war es wieder so weit: Wellenbach saß am Final-Table des "PokerStars Caribbean Adventure (PCA)". Die Teilnahme an dem Profi-Pokerturnier kostet eigentlich rund 10.000 Euro. Doch der 67-jährige Kanadier hatte sich online qualifiziert und musste so nur 500 Dollar auf den Tisch legen. Am Ende belegte er den dritten Platz des hochdotierten Turniers und gewann stolze 671.240 US-Dollar (etwa 591.000 Euro). Wie "Sport 1" berichtet, hatte Wellenbach schon vor der finalen Runde angekündigt, sein kompletten Gewinn für wohltätige Zwecke zu spenden. Ein Großteil der Spenden soll in der Vergangenheit an buddhistische Projekte ausgezahlt worden sein.Es ist nicht das erste Mal, dass der großzügige Buddhist seine Gewinne weitergibt. Nach eigener Aussage spendet Wellenbach seine Gewinne immer. Die höchste Summe, so berichtet es "Sport 1", habe er 2017 bei dem "Main Event der PokerStars Championship" in Barcelona gewonnen. Mehr als 72.000 US-Dollar sollen es damals gewesen sein. Auch das Geld soll von dem aus Halifax stammenden Pokerspieler, der sich selbst als Amateurspieler bezeichnet, gespendet worden sein. Seine Spenden soll unter anderem an "Ärzte ohne Grenzen", Oxfam und ein nepalesisches Kloster für Buddhistinnen gegangen sein.
Scott Wellenbach sieht sich selbst als Amateur-Pokerspieler
Wellenbach, der sein Geld mit der Übersetzung buddhistischer Texte verdient, sagt selbst, dass es ihm finanziell gut gehe und er das Geld "wirklich nicht brauche". "Ich habe einen Platz zum Leben. Ich werde im Stande sein, ohne dieses Geld Essen zu kaufen", wird der Spieler mit dem glücklichen Händchen auf pokerfirma.com zitiert. Er meditiere viel, das sei nicht teuer. Er selbst ist der Meinung, dass ihm die Pokergötter aktuell wohlgesonnen sind. Seine Vereinbarung mit den Göttern sehe so aus, dass er nur dann Poker spiele, wenn er aus Arbeitsgründen reise und es vor Ort einen Pokerraum oder ein Turnier gebe. Sonst reise er nur zu Turnieren, wenn er sich online qualifiziert habe.Seine großen Erfolge und vor allem seine große Selbstlosigkeit haben Scott Wellenbach auch außerhalb der Pokerszene international bekannt gemacht. Wie er der australischen Newsseite "CBC News" erklärte, wolle er an seinem Pakt mit den Pokergöttern vorerst nichts ändern. Wohltätigkeitsorganisationen dürften ihm schon jetzt die Daumen für künftige Turniere drücken.

Quellen:"Sport 1" / CBC News / PokerStars auf Twitter / Poker News / pokerfirma.com