Bei einem Familiendrama in der Nähe von Kassel hat ein Vater sich und seine vierjährige Tochter umgebracht. Sein einjähriger Sohn wurde schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr, wie die Polizei am Donnerstag in Kassel mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen verursachte der 52-Jährige eine Sprengung in seinem Auto, bei der er starb. "Einen Unfall können wir aufgrund der Spurenlage ausschließen", sagte eine Sprecherin der Polizei "Es war ein Sprengsatz." Die Vierjährige kam vermutlich nicht durch die Explosion ums Leben: "Hier müssen wir die Obduktion abwarten".
Die Detonation des Sprengsatzes ließ Seitenscheiben und Windschutzscheibe zerbersten. Was jedoch genau explodierte, blieb zunächst unklar. Die Kasseler Polizei forderte Sprengstoffspezialisten an. Die Leichen und der verletzte Junge wurden gegen 7 Uhr morgens nahe Trendelburg-Eberschütz entdeckt. Der Vater saß am Steuer des Wagens, die beiden Kinder wurden auf der Rückbank gefunden. Das Auto stand abgelegen auf freier Fläche am Rand eines geteerten Weges.
Der Mann lebte seit einiger Zeit getrennt von seiner Ehefrau und wohnte in Hofgeismar, einem kleinen Ort, der etwa zehn Kilometer vom Fundort des Wagens entfernt ist. Am Mittwoch habe der Vater das Besuchsrecht gehabt, hieß es. Allerdings habe er die Kinder abends nicht zur verabredeten Zeit zur Mutter zurück gebracht. Über einen Streit des Ehepaars am Mittwoch ist jedoch nichts bekannt. Bei dem Wagen handelt es sich um einen zwölf Jahre alten, grünen Ford Escort mit Kasseler Kennzeichen. Die Polizei bat um Hinweise, falls Zeugen den Wagen am Vorabend oder nachts gesehen haben.
