In einer Anhörung schilderten sieben Mitglieder des Repräsentantenhauses detailliert Trumps Untätigkeit in den drei Stunden nach Trumps Aufforderung, Richtung Kapitol zu marschieren.
Video "Trump hat es nicht einfach nur versäumt zu handeln" - Anhörung zur Erstürmung des US-Kapitols

STORY: Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols Anfang 2021 hat dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump vorgeworfen, der Gewalt seiner Anhänger stundenlang absichtlich keinen Einhalt geboten zu haben. Am Donnerstag wurden in Washington neue Zeugenaussagen und Aufnahmen der Ereignisse gezeigt, darunter auch noch nicht veröffentlichte Ausschnitte der Rede, in denen sich Trump weigert, am Tag nach dem Angriff eine Niederlage zuzugeben. Der republikanische Abgeordnete Adam Kinzinger sagte bei der Anhörung, Trump habe es nicht einfach nur versäumt zu handeln, sondern er habe sich bewusst dagegen entschieden. In der Anhörung, die zur Hauptsendezeit in den USA ausgestrahlt wurde, schilderten sieben demokratische und zwei republikanische Mitglieder des Repräsentantenhauses detailliert Trumps Untätigkeit in den drei Stunden zwischen seiner Äußerung, in der er seine Anhänger aufforderte, auf das Kapitol zu marschieren, und der Veröffentlichung des Videos, in dem er sagte, sie sollen nach Hause gehen. Zeugen, darunter ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses und hochrangige Beamte, beschrieben, wie Trump in einem privaten Speisesaal saß, und den Angriff aufs Kapitol im Fernsehen verfolgte. Die Bitten von Mitarbeitern und Familienmitgliedern, das zu beenden, ignorierte er. Eine weitere Runde von Anhörungen wird voraussichtlich im September starten - also nur wenige Wochen vor den Zwischenwahlen im November, die über die neuen Machtverhältnisse in Repräsentantenhaus und Senat entscheiden werden.