Video 20.000 Lämpchen im Garten – Weihnachtshaus blinkt trotz Energiekrise

Video: 20.000 Lämpchen im Garten – Weihnachtshaus blinkt trotz Energiekrise
STORY: Seit dem ersten Adventswochenende strahlt und blinkt es wieder: das Weihnachtshaus in Olching, einem kleinen Vorort von München. Zwei Jahre musste Manfred Piringer pandemiebedingt pausieren, in diesem Jahr konnte er seine rund 20.000 Lichter endlich wieder anknipsen. Seit über 20 Jahren steckt Piringer gemeinsam mit seiner Familie viel Liebe und Energie in das bunte Projekt. Inzwischen muss er allerdings genauer auf die Stromkosten schauen: "Natürlich sind die enorm gestiegen. Wir sind aber schon seit längerer Zeit auf LED umgestiegen. Und wir versuchen auch, also wenn es regnet zum Beispiel, die Lichter nicht mehr einzuschalten. Wir schalten das Licht nur ein, wenn Leute kommen. Und das ist am Freitag, Samstag, Sonntag, also wenn die Show ist. Und wenn wir merken, es kommt überhaupt niemand mehr vorbei, dann wird abgedreht das Ganze." Umweltverbände stehen der Weihnachtsbeleuchtung nicht erst seit der aktuellen Energiekrise kritisch gegenüber. Für Hauke Doerk vom Umweltinstitut München ist der blinkende Festtagsschmuck so etwas wie die Spitze eines Eisbergs, in einer eskalierten "Hyper-Konsum-Gesellschaft". "Es werden – das ist eine Schätzung von 2021 – 19,5 Milliarden Lämpchen angeschaltet, also allein in privaten Haushalten. Das macht dann den Stromverbrauch über ein Jahr von 200.000 Haushalten, also eine mittlere Großstadt. Und man schätzt, dass die Beleuchtung von Gemeinden und Städten und so auch noch mal die gleiche Größenordnung obendrauf setzt. Also, da ist schon viel Sparpotenzial da.“ Ein großer Schritt wäre laut Doerk, die Beleuchtung aus erneuerbaren Energien zu speisen. Auch LEDs, wie am Olchinger Weihnachtshaus im Einsatz, seien viel sparsamer. Für Piringer war trotz Energiekrise klar: Er will nicht auf seine Mega-Beleuchtung verzichten. "Es wird immer solche Menschen geben, die solche Häuser nicht mögen. Das hat es schon vorher gegeben, das hat ja mit der Energiekrise ja eigentlich überhaupt nichts zu tun. Ein Weihnachtshaus spaltet. Das ist, wie wenn Sie sich ein schönes Bild anschauen. Den einen gefällt das Bild, den anderen gefällt das Bild nicht. Die einen feiern Weihnachten traditionell, die anderen wieder ein bisschen anders. Aber ich sage immer wieder, leben und leben lassen.“ Damit es zumindest akustisch unauffällig bleibt, können Besucher die halbstündige Show am Weihnachtshaus über Funkkopfhörer verfolgen. So werden die Nachbarn nicht mit Musik beschallt - und das ist schließlich auch so etwas, wie ein Stück Weihnachtsfrieden.
Nach zwei Jahren Pandemiepause gehen am Olchinger Weihnachtshaus wieder die Lichter an. Umweltverbände stehen dem leuchtenden Festtagsschmuck nicht erst seit der aktuellen Energiekrise kritisch gegenüber.

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