Video Ärzte ohne Grenzen: Gesundheitssystem Afghanistans vor dem Kollaps

Video: Ärzte ohne Grenzen: Gesundheitssystem Afghanistans vor dem Kollaps
Nach Informationen von Ärzte ohne Grenzen droht das Gesundheitssystem in Afghanistan zu kollabieren. Die private Hilfsorganisation mit Sitz in der Schweiz führt dafür unter anderem die Einstellung ausländischer Hilfsgelder als Grund auf. Der für Afghanistan zuständige Vertreter Filipe Ribeiro sagte im Reuters-Interview, dass die medizinische Versorgung hauptsächlich von der Weltbank, der EU und anderen westlichen Geldgebern finanziert worden sei. Die Gelder seien aber nach der Machtübernahme der Taliban eingefroren worden. Nun drohe das gesamte System zusammenzubrechen. "Es kommen immer mehr Patienten zu uns, weil die anderen Gesundheitseinrichtungen keine Kapazitäten mehr haben und die Menschen nicht mehr versorgen können." Ärzte ohne Grenzen sei nicht auf jene Geldgeber angewiesen, so Ribeiro. Den örtlichen Gesundheitseinrichtungen hingegen fehle es an allem: "Im Moment gibt es keinen Zoll, keine Verwaltung, keine Möglichkeit für uns Dinge ins Land zu bekommen. Ein paar Tage vor dem Machtwechsel in Kabul haben wir nochmal ein paar Lieferungen erhalten. Wir haben noch genug medizinische Güter, um unsere Arbeit fortzusetzen. Aber die große Frage ist, wie lange noch." Wegen der knappen medizinischen Versorgung hätten die Taliban die Ärzte der Organisation darum gebeten, im Land zu bleiben. Demnach sei darum gebeten worden, die Arbeit wie bisher fortzusetzen. Schwierigkeiten mit der radikal-islamischen Gruppe habe es nicht gegeben, so Ribeiro. Man warte einzig und allein auf Hilfsgüter aus dem Ausland.
Hauptgrund seien eingefrorene westliche Hilfsgelder, sagte ein Sprecher der Organisation. Mit den Taliban gebe es keine Probleme.

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