Viele Menschen in Kabul machen sich Sorgen um ihre Zukunft unter der Taliban-Herrschaft.
Video Alltag in Afghanistan für viele unsicher

Gut zehn Tage nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan ist der Alltag für viele Menschen weiter unsicher. In Kabul haben die Geschäfte teilweise wieder geöffnet. Der Zugang zu Bargeld ist jedoch schwierig. "Wir sind hier, um Geld abzuheben. Nicht nur heute, auch gestern schon. Und wir standen den ganzen Tag vor geschlossenen Banken. Einige Leute sagen, sie würden öffnen, aber das ist noch nicht geschehen. Es ist bereits Mittag, aber die Banken haben noch nicht geöffnet." Viele machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage und um Arbeitsplätze. Auch dieser Friseur blickt verhalten in die Zukunft: "Es gibt keine Arbeit, und im vorherigen System des Islamischen Emirats war unsere Arbeit gegen das Gesetz. Sie sagten, dass Männer-Make-up und Tätowierungen nicht erlaubt sind. Also war die Kundschaft sehr klein. Alle haben Angst, auch ich arbeite in Angst. Ihr Gesetz ist noch nicht umgesetzt worden. Dann weiß ich, ob ich arbeiten darf oder nicht." Hilfsorganisation versuchen sich auf die Zeit nach den Evakuierungen von Kabuler Flughafen vorzubereiten. Den Afghanen drohen ohne internationaler Hilfe Hunger, Krankheit und Verfolgung, sagen Experten. Doch noch hoffen die Menschen in Afghanistan: "Wir bitten die Taliban, den Menschen Frieden und Wohlstand zu bringen - und Arbeitsplätze für die Menschen zu schaffen. Wir wollen eine friedliche Regierung, Sicherheit in der Stadt und Chancen für die Menschen, das ist unser Wunsch."