Momente wie jener, bei dem ein Junge lebend aus dem Trümmern gerettet werden konnte, werden immer unwahrscheinlicher. Die Beerdigung derer hingegen, die nur noch tot geborgen werden konnten, dürfte die Hinterbliebenen noch lange begleiten.
Video Auch in Syrien schwindet die Hoffnung auf Überlebende

STORY: Drei Tage nach den verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf fast 20.000 gestiegen. Aus Syrien meldeten die Behörden und die von der Opposition in den Rebellengebieten im Nordwesten des Landes betriebene Zivilschutzorganisation "Weißhelme" mehrere Tausend Tote. Die Lage ist dort weiterhin unübersichtlich. Internationale Hilfe lässt sich nur schwer organisieren. Nach fast zwölf Jahren Bürgerkrieg waren in dem Land bereits vor der Katastrophe zahlreiche Straßen und Häuser beschädigt oder zerstört. Von dem Beben betroffen sind sowohl Gebiete, die von der Regierung gehalten werden, als auch von Rebellen. Bewohner, die in von der Regierung kontrolliertem Gebieten leben, sagten in Telefonaten, dass manche Gegenden mehr Hilfe als andere erhielten. Allerdings schwindet auch hier die Hoffnung, gut 80 Stunden nach dem ersten Beben weitere Überlebende zu finden. Momente wie dieser, bei dem ein Junge noch lebend aus dem Trümmern gerettet werden konnte, werden immer unwahrscheinlicher. Die Beerdigung derer hingegen, die nur noch tot geborgen werden konnten, dürften die Hinterbliebenen noch lange begleiten. Als Hoffnungsschimmer für die Überlebenden hat am Donnerstag ein erster Hilfsgüter-Konvoi der Vereinten Nationen Syrien über die Grenze bei Bab al Hawa erreicht. Was Hilfe angehe, brauche die syrische Bevölkerung so gut wie alles, sagt der UN-Sondergesandte Geir Pedersen in Genf. Es dürfe keine politischen Hindernisse geben, um die Hilfe dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werde.