Außenministerin Annalena Baerbock fordert vom Weltklima-Gipfel in Dubai einen Beschluss zum Ausstieg aus fossilen Energien. Aktuell bewege sich die Weltgemeinschaft auf eine Erderwärmung von 2,5 bis 2,9 Grad bis 2050 zu, sagte sie am Freitag im Bundestag. Und: "Wir müssen davon runter."
Video Baerbock zu COP28 - Ausstieg aus fossilen Energieträgern festschreiben

STORY: (Hinweis: Dieser Beitrag ist ohne Sprechertext.) O-Ton Annalena Baerbock (Grüne), Bundesaußenministerin: "In diesen Tagen erscheinen die Krisen um uns herum manchmal einfach zu viel. Und eine Krise gerät da ein bisschen in den Hintergrund. Verglichen mit den akuten Krisen, die zu Recht unsere volle Aufmerksamkeit erfordern, erscheint sie dieser Tage manchmal weniger raumergreifend, stiller. Doch dann schlägt sie immer wieder umso erbarmungsloser zu. In den letzten Monaten in Libyen, wenn man hinschaut, wo ganze Nachbarschaften im September ins Meer gespült wurden, auf Rhodos, wo deutsche Urlauber waren, die in diesem Sommer mit Booten vor den Flammen gerettet werden mussten, im Amazonasgebiet, der grünen Lunge unserer Erde, wo aktuell eine Rekordzahl von Waldbränden tobt. Das ist eine 1,1-/1,2-Grad-Welt. Seit Paris vor acht Jahren haben wir einiges erreicht. Da waren wir auf einem Vier-Grad-Pfad. Jetzt sind wir auf einem 2,5- bis 2,9-Grad-Pfad. Wir müssen davon runter. Das Gute ist, dass heute eigentlich auch der Letzte auf dieser Welt - aber wenn ich das höre, einige eben nicht -, aber weltweit so gut wie der Letzte auf dieser Welt erkannt hat, dass es so nicht weitergeht. Doch von diesem Bewusstseinswandel müssen wir nun zu einem Dringlichkeitswandel in unserem Handeln kommen. Deswegen sind für uns drei ganz konkrete Ziele auf dieser COP in Dubai so wichtig. Wir arbeiten hart daran, dass wir zu einer Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030 kommen, dass wir zweitens eine Verdoppelung der Energieeffizienz erreichen. Und drittens, und das ist das Allerwichtigste, weil da eben noch nicht alle sind: Wir brauchen auch die Festschreibung des gemeinsamen Ausstiegs aus den fossilen Energien, insbesondere zuerst im Energiesektor. Und ja, das wird alles andere als einfach, weil es bei diesen Verhandlungen, das haben wir ja letztes Jahr insbesondere gesehen, eben nicht nur um Klimapolitik geht, sondern für etliche auch die wirtschaftliche Vormachtstellung auszunutzen oder Abhängigkeiten durch gezielte Kreditvergabe geostrategisch zu nutzen."