Im Volkswagen-Abgasskandal ist der frühere Audi-Chef als erster Spitzenmanager wegen Betrugs verurteilt worden. Das Landgericht München verhängte gegen Stadler und seine Mitangeklagten Bewährungsstrafen und Geldauflagen.
Video Bewährungsstrafe für Ex-Audi-Chef Stadler

STORY: Im Volkswagen-Abgasskandal ist der frühere Audi-Chef Rupert Stadler als erster Spitzenmanager zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Genau wie seine beiden Mitangeklagten, Ex-Audi-Motorenchef Wolfgang Hatz und der Ingenieur Giovanni P., wurde Stadler am Dienstag in München wegen Betrugs schuldig gesprochen. Laurent Lafleur, Sprecher Oberlandesgericht München: "Alle drei Angeklagten wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt, in der Höhe zwischen einem Jahr und neun Monaten und zwei Jahren. Darüber hinaus hat der Vorsitzende gerade noch die dazugehörigen Bewährungsbeschlüsse verkündet. In diesen Beschlüssen wurde neben den üblichen Weisungen den Angeklagten jeweils noch aufgelegt, Geldzahlungen in unterschiedlichen Höhen zu leisten. Beim einen Angeklagten 50.000, beim anderen Angeklagten 400.000, beim dritten Angeklagten 1,1 Millionen." Die 1,1 Millionen Euro muss Stadler teils an die Staatskasse und teils an mehrere gemeinnützige Organisationen zahlen. Mit ihrem Urteil blieb die Strafkammer in der Mitte des bereits vereinbarten Rahmens. Das Gericht hatte den Angeklagten nach mehr als zweieinhalb Jahren Prozessdauer im März einen Deal vorgeschlagen: Bei Geständnissen werde es Bewährungsstrafen mit Geldauflagen geben, dann müsse niemand ins Gefängnis. Die drei Männer räumten die Tatvorwürfe daraufhin vollumfänglich ein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.