Robert Halver von der Baader Bank sagt, dass die Rede von Wladimir Putin jetzt nicht die großen Schrecken verursacht hätte.
Video China-Sorgen drücken Dax ins Minus

STORY: Gespannt hat man auch an der Frankfurter Börse nach Russland und Putins Rede in Moskau zum Tag des Sieges geschaut. Doch es hieß Durchatmen, denn zum Glück ist der große Knall vorerst ausgeblieben, wie Robert Halver von der Baader Bank den Montagmorgen zusammenfasst: "Die Rede von Wladimir Putin hat jetzt nicht die großen Schrecken verursacht. Es war das, was man erwartet hat, aber eben nicht, dass man jetzt eine Generalmobilmachung vonstattengehen lässt. Von daher ist die Börse jetzt zumindest kurzfristig hier mal etwas entspannter." Ein weiteres wichtiges Thema bleibt für die Börse die Lage in China. Die Abkühlung der Konjunktur beim wichtigen Handelspartner Deutschlands drückte auf die Stimmung der Dax-Anleger. Der deutsche Leitindex fiel zur Eröffnung am Montag um 0,4 Prozent auf 13.621 Punkte. "Ja, wir haben ein Problem. China könnte sogar inoffiziell in die Rezession gehen. Das wird die KP nicht offiziell zulassen, aber das wird durchaus gemunkelt. Das heißt natürlich zweifach Ungemach, gerade für Exportnationen wie Deutschland und damit auch für den deutschen Aktienmarkt. Die Rohstoffe bleiben knapp und China kann weniger Güter abnehmen. Also zweifache Belastung für die deutsche Industrie." Die Null-Covid-Politik der Regierung in Peking macht sich daher nicht nur in China bemerkbar, wie Finanzfachleute bestätigen. Die Aussicht auf eine Entspannung bei den Lieferketten-Sorgen scheint damit weiter entfernt als noch vor ein paar Monaten. Andere Börsianer wiesen zudem auf die US-Geldpolitik hin. Anleger befürchteten, dass die Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen die Inflation die Konjunktur abwürgen könnte.