Robert Halver

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Video: Börse gibt zum Wochenstart nach

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Nach einem Rekordlauf notierte der Dax am Montagvormittag niedriger. Europas Anleger blickten unter anderem mit Bangen nach China. Der Analyst Robert Halver rechnet aber auch mit positiven Signalen.
Video: Anleger treiben Dax-Erholung weiter voran: Ampel-Kompromiss "nicht weltbewegend"

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STORY: Nach der jüngsten Erholung sind Dax-Anleger weiter vorsichtig optimistisch. Der deutsche Leitindex zog am Mittwoch zur Eröffnung um 0,7 Prozent auf 15.249 Punkte an. Die deutsche Politik spiele auf dem Parkett keine große Rolle, so Robert Halver, Analyst der Baader Bank. "Die großen Themen sind die Geldpolitik, sind die Bankenkrise, was macht die Weltkonjunktur. Wenn in Berlin ein Kompromiss gefunden worden ist, der wirklich nur ein Kompromiss ist, damit alle drei Parteien einigermaßen zufrieden sind, dann ist das nicht weltbewegend für die Börse." Die Ampel-Koalition hatte am Dienstagabend nach dreitägigen Verhandlungen ein Maßnahmenpaket zur Durchsetzung der Klimaschutzziele und zur Planungsbeschleunigung in Deutschland vorgelegt. Analyst Halver mit einer grundsätzlichen Kritik: "Da wird zu wenig gemacht. Man müsste andere Summen in die Hand nehmen. Man müsste Infrastruktur auf Vordermann bringen. Man müsste wirklich dafür sorgen, dass Deutschland wirklich der Hotspot der Energiewende ist, um auch das wirtschaftliche Potenzial zu heben. Das macht man aber nicht. Wir haben ein Problem mit Steuern, wir haben ein Problem mit der Infrastruktur, wir haben ein Problem mit der Digitalisierung. Also die Basis stimmt einfach nicht. Und man kann nicht nur an der Oberfläche kratzen, man muss tief rein. Aber das ist, glaube ich, für die Ampel-Koalition zu hart." Zum Handelsauftakt gab es bei Einzelwerten zum Teil heftige Ausschläge nach Zahlenvorlage. Größter Dax-Gewinner war mit einem Plus von rund sieben Prozent Infineon. Der Chipkonzern hob wegen der besser als gedacht laufenden Geschäfte mit Autobauern und der Industrie die Prognose an.
Video: Zu gute Stimmung an der Börse?

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STORY: Dax-Anleger warten offenbar weiter auf neue große Impulse. Der deutsche Leitindex gab zur Eröffnung am Montag um 0,3 Prozent auf 14.490 Zähler nach. Nach Wochen anhaltender Kursanstiege ist der Dax laut dem Kapitalmarktanalysten Robert Halver von der Baader Bank etwas ruhiger geworden. "Wir haben ja zwei Elemente. Auf der einen Seite, negativen Seite muss man sagen, wir sind überkauft. Wir haben zu gute Stimmung. Das passt nicht in das Szenario von Konjunkturschwäche und eventuell der Angst, dass die Ölpreise hochgehen. Andererseits sind wir aber nach unten abgesichert, weil die Zins-Landschaft ist, wie ich finde, entspannender mit jedem Tag, weil die Inflationsraten langsam runterkommen. Also stabile Seitenlage mit der Chance, dann vor Weihnachten doch noch die Jahresendrally wieder aufzunehmen." Mit einer bösen Bescherung durch den am Wochenende von den G7-Staaten und der EU vereinbarten Preisdeckel auf russisches Öl von 60 Dollar pro Barrel rechnet Halver eher nicht. "Ich habe keine große Angst, dass die Ölpreise dramatisch steigen werden. Die Opec lässt ja atmen. Sie sagt ja, wenn die Nachfrage steigt, produzieren wir mehr und umgekehrt. Das heißt, wir haben einen relativ hohen Ölpreis. Aber ich glaube nicht, dass er dramatisch durch die Decke nach oben gehen wird. Dafür ist einfach die Konjunktur noch zu schwach." Mit Sorge wird aber der Streit zwischen den USA und der EU über das amerikanische Inflationsbekämpfungsgesetz beobachtet. Halver spricht von einem "knallharten Subventionsprogramm" für die US-Industrie. "Das sollte man sich in Europa nicht gefallen lassen. Europa muss dann sich zusammenraufen. Das ist aber unser Problem. Europa muss schaffen, ein starker Binnenmarkt hinzubekommen, starke Kaufkraft innerhalb der Grenzen der EU und natürlich auch sagen, was ihr dürft. Amerika, das dürfen wir auch. Wenn ihr meint, ihr müsst subventionieren, dann machen wir das genauso. Wir sind ja nicht die Watschenmänner der Welt." Am Montag wollen hochrangige Vertreter aus Washington und Brüssel über die europäischen Bedenken gegen das US-Inflationsbekämpfungsgesetz beraten.
Video: Dax startet tiefer - Auftragsschwund bei Industrie

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STORY: Zwei Tage vor der richtungsweisenden Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Deckung. Der Dax lag am Dienstagmorgen 0,7 Prozent tiefer bei 14.552 Punkten. Börsenspezialist Robert Halver von der Baader Bank mit seiner Einschätzung: "In dieser Woche gibt es eine Rarität Die EZB wird nach vielen Jahren das erste Mal eine Zinserhöhung ankündigen. Die wird im Juli stattfinden. Das ist schon eine Zäsur. Aber sie wird nie so stark ausfallen. Diese Zinserhöhungswelle, die jetzt kommen könnte, dass die Inflation wirklich einfängt. Aber die EZB muss ein bisschen machen, aber wehtun wird es wirklich keinem." Kritische sieht Halver hingegen die jüngsten Entwicklungen in Großbritannien: "Rein rational betrachtet muss man nach wie vor feststellen, es ist schön, dass die Queen 70 Jahre auf dem Thron sitzt, aber der Austritt der Briten aus der EU ist nach wie vor natürlich absolut wirtschaftlich fatal. Und Großbritannien braucht natürlich eine sehr intakte Führung, eine politische Regierung, die auch handlungsfähig ist. Und wir stellen ja fest, die letzten Misstrauensvoten in Großbritannien sind meistens längerfristig nicht gut für den Amtsinhaber ausgegangen. Von daher, England ist im Augenblick eine Lame Duck." Trübe Konjunkturdaten drücken hierzulande auf die Stimmung. Denn die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im April überraschend gefallen. Die Unternehmen sammelten 2,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. Zu den größten Dax-Verlierern gehören aktuell Delivery Hero, HelloFresh sowie Zalando, die bis zu 2,2 Prozent nachgaben.
Video: China-Sorgen drücken Dax ins Minus

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STORY: Gespannt hat man auch an der Frankfurter Börse nach Russland und Putins Rede in Moskau zum Tag des Sieges geschaut. Doch es hieß Durchatmen, denn zum Glück ist der große Knall vorerst ausgeblieben, wie Robert Halver von der Baader Bank den Montagmorgen zusammenfasst: "Die Rede von Wladimir Putin hat jetzt nicht die großen Schrecken verursacht. Es war das, was man erwartet hat, aber eben nicht, dass man jetzt eine Generalmobilmachung vonstattengehen lässt. Von daher ist die Börse jetzt zumindest kurzfristig hier mal etwas entspannter." Ein weiteres wichtiges Thema bleibt für die Börse die Lage in China. Die Abkühlung der Konjunktur beim wichtigen Handelspartner Deutschlands drückte auf die Stimmung der Dax-Anleger. Der deutsche Leitindex fiel zur Eröffnung am Montag um 0,4 Prozent auf 13.621 Punkte. "Ja, wir haben ein Problem. China könnte sogar inoffiziell in die Rezession gehen. Das wird die KP nicht offiziell zulassen, aber das wird durchaus gemunkelt. Das heißt natürlich zweifach Ungemach, gerade für Exportnationen wie Deutschland und damit auch für den deutschen Aktienmarkt. Die Rohstoffe bleiben knapp und China kann weniger Güter abnehmen. Also zweifache Belastung für die deutsche Industrie." Die Null-Covid-Politik der Regierung in Peking macht sich daher nicht nur in China bemerkbar, wie Finanzfachleute bestätigen. Die Aussicht auf eine Entspannung bei den Lieferketten-Sorgen scheint damit weiter entfernt als noch vor ein paar Monaten. Andere Börsianer wiesen zudem auf die US-Geldpolitik hin. Anleger befürchteten, dass die Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen die Inflation die Konjunktur abwürgen könnte.