Video Doppelte Ernte: Hopfen und Solarstrom

Video: Doppelte Ernte: Hopfen und Solarstrom
STORY: Hier wird ab jetzt doppelt geerntet: Hopfen und Solarstrom. In Au in der Hallertau läuft gerade ein Pilotprojekt. Über dem Hopfenfeld sind Solarpanels angebracht und die sollen in der Spitze bis zu 250 Haushalte jährlich mit Solarstrom versorgen. Die Hopfenernte könnte davon auch noch profitieren: Denn die Panels bieten den notwendigen Schatten und schützen die Pflanzen besser vor extremen Wettern, erklärt der Hopfenbauer Josef Wimmer. O-Ton Josef Wimmer, Hopfenbauer "Was man momentan an anderen Feldern sieht, wo keine PV drauf ist, da werden zum Teil jetzt die Blätter von unten schon gelb. Der Hopfen hat Trocken-Stress. Der hat zu wenig Wasser. Ist jetzt in diesem Fall eigentlich nicht. Der Hopfen ist satt grün, der hat eine schöne gesunde Farbe. Es sieht gut aus.“ Im August steht die erste Ernte des Hopfens seit Aufbau der PV-Anlage an. Dann zeigt sich, wie die Pflanzen auf die Umstellung reagieren. Nach den aktuellen Berechnungen kann Wimmer mit dem Solarstrom ungefähr doppelt so viel erwirtschaften wie mit der Hopfenernte. O-Ton Josef Wimmer, Hopfenbauer "Es war schon eine Herausforderung und es ist auch so, ich denke mal für die Zukunft, für meinen Betrieb, also dass der für die Zukunft gerüstet ist, gerade in Zeiten von Klimawandel und fehlenden Niederschlägen, dass man einfach noch mal eine zweite Einkommensquelle hat.“ Die PV-Anlage ist auf gut sechs Metern Höhe gebaut. Die Hopfenstangen dienen als Stelzen für die Panels. Eine statische Herausforderung laut Bernhard Gruber. Der PV-Spezialist hat gemeinsam mit Wimmer das Projekt umgesetzt. O-Ton Bernhard Gruber, PV-Experte und PV-Anlagenbauer "Die Herausforderung ist zum einen an diesem Gerüst das Gewicht der Hopfen. Der Hopfen ist momentan, jetzt haben wir Juni, ist das noch nicht so so üppig, aber die Pflanze wird sehr schwer, wächst noch viel stärker an. Und zum Zweiten kommt der Winddruck, die Windlast, von der man da spricht. Also im Falle von einem Sturm mit einer Stärke sechs oder sieben ist der Druck, der von oben auf den Modulen lastet, enorm. Das kommt also zusätzlich als Gewicht dazu.“ Für Gruber und Wimmer ist es die erste Agri-PV-Anlage mit Pflanzen. Agri-PV: das setzt sich zusammen aus "Agrikultur" und "Photovoltaik“. Vielleicht eine zukunftsträchtige Kombination.
Ein Hopfenbauer in Bayern geht neue Wege. Sein Beispiel könnte Schule machen.

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